Mittelschwaebische Nachrichten
Vier „Stegmänner“in einer Wehr
Feuerwehr In Hagenried sind alle vier Stegmann-Geschwister aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Was es dort sonst noch für Namensgleichheiten gibt
Hagenried In Hagenried sind vier Stegmann-Geschwister aktive Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Aber eigentlich ist es nicht ganz richtig: Es sind nämlich zwei „Stegmänner“und zwei „Stegfrauen“. Und würde man Vater Georg noch mit dazuzählen, dann hätte man noch einen weiteren „Stegmann“. „Des isch doch Tradition, dass man zur Feuerwehr geht“, sagt er. Georg Stegmann ist bereits seit 40 Jahren dabei und war zwölf Jahre zweiter Kommandant. Sowohl sein Vater als auch sein Großvater sei schon Feuerwehrmann gewesen. Lediglich seine Frau Claudia ist nicht dabei. jemand muss ja schließlich auch zu Hause bei der Landwirtschaft und der Gastwirtschaft sein, wenn alle anderen Stegmanns bei den Übungen sind.
Doch zurück zu den Geschwistern: Sophia (22) und Johannes (23) Stegmann kamen beide mit 14 Jahren zur Jugendfeuerwehr, Maria (17) und Fabian (19) Stegmann bereits mit zwölf. Bei der Hagenrieder Wehr übt die Jugend stets mit den Aktiven mit, wenn auch nicht an vorderster Front. „Wir haben es gar nicht erwarten können, bis wir mit 16 den richtigen Helm aufsetzen durften“, erzählt Fabian lachend. „Bei den Übungen sind wir alle mit dabei, wenn es zeitlich funktio- niert“, betonen Johannes und Maria. Und bei den Einsätzen, so viele gibt es zwar nicht in Hagenried, sind sie natürlich auch meist zusammen dabei und arbeiten Hand in Hand.
Aber was macht es aus, dass in einer Familie gleich alle vier Kinder zur Feuerwehr gehen? Klar, das Helfen sei eine selbstverständliche Sache. „Bei der Feuerwehr zu sein, das gehört zum Dorfleben einfach mit dazu“, bringt es Sophia auf den Punkt. Und Kommandant Martin Veit fügt schmunzelnd hinzu: „Bei uns in Hagenried herrscht noch Wehrpflicht und die meisten halten sich daran.
Es scheint tatsächlich so zu sein: Hagenried hat etwas über 120 EinVerständlich, wohner und zusammen mit der Jugend gehören etwa 30 der Feuerwehr an, als jeder vierte. Auffallend hoch ist auch der Anteil der weiblichen Mitglieder, fast die Hälfte sind Feuerwehrfrauen. Einheit und Zusammenhalt – es passe einfach alles untereinander, sagen die Stegmanns. Zudem steht in diesem Jahr ja wieder am 5. und 6. August das Dorffest an, bei dem jeder mithilft. Und was den Fuhrpark betrifft - er ist zwar nicht der Modernste - steht Hagenried auch nicht schlecht da. Das LF 8, ein Mercedes Baujahr 1982, verfügt über 1000 Meter B-Leitung und das TLF 38/24, ein Magirus, Baujahr 1963 und ein ehemaliges Flugfeld-Löschfahrzeug, ist mit seinen 3800 Litern Tankinhalt das drittgrößte dieser Art im Landkreis.
Am 24. Mai legten Maria, Sophia, Fabian und Johannes Stegmann übrigens gemeinsam ihr Bronzenes beziehungsweise Silbernes Leistungsabzeichen ab – zusammen mit Maschinist Konrad König, Sarah Veit, Anna Veit, Michael Veit und Kommandant Franz Veit. Hoppla, schon wieder eine Namensgleichheit bei der Hagenrieder Wehr: Zählt man nämlich die Veits zusammen, sind die Stegmanns namentlich sogar noch in der Unterzahl: Da gibt es den Josef Veit und seine drei Söhne Michael, Benedikt und Franz. Der hat wiederum drei „Mädla“die ebenfalls bei der Feuerwehr sind: Anna, Sarah und Julia. Und nicht zu vergessen die Unterholzners: Da gehören neben Vater Franz auch die Söhne Franz, Michael, Florian und Markus zu den Aktiven.
Am Dienstag war Waldbrandübung, bei der so ziemlich die gesamte Wehr vertreten war. „Wenn es geht, kommen immer alle zu den Übungen“, sagt Vorstand Martin Müller. Einmal einer, der nicht Stegmann, Veit oder Unterholzner heißt. Martin Müller, so heißt übrigens auch der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Rettenbach. Aber dort anzuknüpfen wäre jetzt doch etwas verwirrend und würde zu weit führen.