Mittelschwaebische Nachrichten
Welches Motiv hatte er?
Kettensägen-Mann gibt Rätsel auf
Schaffhausen Die Schweizer Behörden haben gestern Details zur Festnahme des mutmaßlichen Kettensägen-Angreifers von Schaffhausen bekannt gegeben. Demnach wurde Franz W. am Dienstagabend mit zwei geladenen Armbrüsten im Gepäck aufgegriffen. Zudem habe er Pfeile und angespitzte Holzstücke bei sich gehabt, sagte Staatsanwalt Peter Sticher. Von der Kettensäge fehle dagegen jede Spur.
Ein Gericht werde nun über die Anordnung einer Untersuchungshaft entscheiden. Die Festnahme sei ohne Gegenwehr abgelaufen, erklärte Sticher. Gefasst wurde der 50-jährige Tatverdächtige in Thalwil – Hinweise aus der Bevölkerung hatten die Polizei zu ihm geführt.
Franz W. sei zu Fuß unterwegs gewesen, sagte Polizeieinsatzleiter Ravi Landolt. Wie er die rund 60 Kilometer vom Tatort bis Thalwil zurücklegte und was er dort wollte, stehe noch nicht fest. W. war nach Polizeiangaben am Montag mit laufender Motorsäge in Schaffhausen, nahe der Grenze zu Deutschland, in eine Filiale seiner Krankenkasse gestürmt und verletzte zwei Mitarbeiter. Das Motiv des als psychisch auffällig geltenden Mannes kennen die Ermittler bislang nicht. (dpa) London Wie vielen Paraden mag Prinz Philip beigewohnt haben? Tausenden? Zehntausenden? Der 96-Jährige wird sie nicht zählen – zu lange schon repräsentiert der Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. die königliche Familie. Feierlichkeiten, Einweihungen, Veranstaltungen aller Art – Philip verlieh ihnen jahrzehntelang Glanz. Als „erfahrensten Gedenktafel-Enthüller der Welt“bezeichnet er sich denn auch selbst gern und meint das vermutlich nur halb im Scherz.
Die Parade der Königlichen Marine am kommenden Mittwoch wird er aber mit Sicherheit in Erinnerung behalten. Es wird sein letzter offizieller Termin sein, bevor er sich in den Ruhestand verabschiedet – früher als zunächst angenommen. Als er Anfang Mai dieses Jahres mitteilte, keine offiziellen Verpflichtungen mehr wahrnehmen zu wollen, war noch von Herbst die Rede.
Und doch: Trotz „Rente“mit 96 bleibt er Gesicht und Mitglied von mehr als 780 Organisationen. Künftig nimmt er eben nur keine aktive Rolle mehr ein. Fans von Prinz Philip können allerdings darauf hoffen, dass er gelegentlich Königin Elizabeth II., die selbst zunehmend Aufgaben an die jüngere Generation der Royals abgibt, bei Terminen begleiten wird. Philip hatte zuletzt mehrfach mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Erst im Juni musste er zwei Nächte in einem Krankenhaus in London verbringen.