Mittelschwaebische Nachrichten
Neue Patenschaft mit der Bundeswehr
Was Kammeltal am Wochenende plant
Kammeltal Der kürzlich geschlossenen Patenschaft der Stadt Burgau mit der Bundeswehr (wir berichteten) folgt jetzt gleich eine zweite: Schon länger hat die Gemeinde Kammeltal eine solche Verbindung mit der 4. Kompanie des Dornstädter Sanitätsregiments geplant. Am kommenden Wochenende ist es so weit, dann soll es neben einem Fußballturnier mit der künftigen Patenkompanie vor allem einen Gedenkgottesdienst geben, bei der die Verbindung offiziell besiegelt wird.
In der Gemeinde Kammeltal haben gute Kontakte zur Bundeswehr Tradition. Im Jahr 1967 gab es die erste Patenschaft zwischen dem damals noch eigenständigen Wettenhausen und der 3. Kompanie des in Günzburg stationierten Transportbataillons. Wie Bürgermeister Matthias Kiermasz weiß, sei die Patenschaft damals per Handschlag besiegelt worden, „es war noch nicht so formell wie heute“. Auf die Gesamtgemeinde ausgedehnt wurde die Verbindung 1982.
Nach der Aufgabe des Standorts Günzburg setzte die 5. und dann die 2. Kompanie des Dornstädter Logistikbataillons die Tradition fort. Mit der Auflösung der Einheit war auch die Patenschaft Geschichte. Diese wieder aufleben zu lassen, genau 50 Jahre nach der ersten Gründung, war für Kiermasz der perfekte Zeitpunkt. Ihm war es wichtig, diese lange Tradition nicht einfach im Nichts enden zu lassen. „Gerade in diesen turbulenten Zeiten müssen wir deutlich machen, dass wir Kontakt mit der Bundeswehr pflegen und zu ihr stehen. Die Soldaten halten in Krisenzeiten schließlich für uns den Kopf hin.“
Diese Patenschaft sei wenigstens ein kleiner symbolischer Beitrag, um Unterstützung zu demonstrieren. Für ihn habe das Ganze aber auch immer eine persönliche Note, Patenschaften seien immer getragen von gegenseitigen persönlichen Einladungen. Das Datum zur Besiegelung der Patenschaft hat Kiermasz ganz bewusst auf den Tag des traditionellen Feldgottesdienstes an der Friedenskapelle in Waldheim gelegt. Dieser findet seit über 40 Jahren ununterbrochen hier statt, es sei ein würdiger Rahmen. Aber viel wichtiger ist Kiermasz etwas anderes: „Wir haben den Auftrag, den Frieden zu erhalten. Aber wir müssen auch die jetzige Generation, die nur Friedenszeiten erlebt hat, immer daran erinnern, dass es andere Zeiten gab.“
Zunächst steht aber am Samstag, 5. August, der Spaß im Vordergrund: Um 16 Uhr findet auf dem Sportgelände des SV Ettenbeuren ein Freundschaftsspiel zwischen einer Kammeltal-Auswahl und der Bundeswehr statt – der Bürgermeister will sich spielerisch zurückhalten und lieber von der Linie aus anfeuern.
Im Rahmen des feierlichen Feldgottesdienstes am Sonntag, 6. August, ab 9 Uhr bei der Friedenskapelle in Waldheim wird die Patenschaft durch Überreichung der Patenschaftsurkunden offiziell besiegelt. Kiermasz verzichtet bewusst auf einen großen Festakt. „Die Urkunden werden unterzeichnet, ausgetauscht und dann sitzen wir noch gemütlich beisammen.“