Mittelschwaebische Nachrichten
Schreiner, Bienenzüchter und Diakon
Alois Held wird 70. Wofür sich der Jubilar in Balzhausen, Mindelzell und in Malawi auf eine besondere Weise einsetzt
Balzhausen/Mindelzell Diakon Alois Held wird 70. Der aus Altötting stammende gelernte Schreiner entschied sich nach Lehre und Bundeswehr für einen einjährigen Aufenthalt als Helfer in einer Missionsstation in Brasilien. Anschließend begann er seine Tätigkeit im Dominikus Ringeisen Werk Ursberg, wo er sich zum Fachlehrer an der Sonderschule für Behinderte ausbilden ließ. Immer schon in das pfarrliche Leben von Mindelzell eingebunden, ging er, ermutigt durch befreundete Geistliche, den Weg zum Diakonat, auf dem ihn auch seine Frau Maria unterstützte.
Durch Weihbischof Rudolf Schmid 1988 zum Diakon geweiht, hat er seine Aufgabe von Anfang an neben der Mitwirkung bei der Liturgie im karitativen Bereich gesehen. Menschen, die in Nöten waren und sind, können auf seine Hilfe zählen. Streitfälle sucht er zu schlichten. Zu seinen ständigen Aufgaben zählen die wöchentlichen Wortgottesdienste im Kreisalten- heim Thannhausen. Eine weitere Zusatzausbildung befähigte ihn zur Erteilung des Religionsunterrichtes an Sonder- und Grundschulen.
In Balzhausen und Mindelzell übernimmt er im Wechsel mit dem Pfarrer die Andachten, betreut die Bibelkreise, macht Krankenbesuche, organisiert Ausflüge und Wallfahrten, begleitet die Seniorennach- mittage. Er ist ein gefragter Taufspender. Seine Familie übernimmt dabei die musikalische Gestaltung. In der Advents- und Weihnachtszeit bereitet er mit seiner Stubenmusik viel Freude. Alljährlich bietet er im Herbst Schnitzkurse für Kinder an. Seit vier Jahren engagiert er sich für Schwestern in Malawi, die taubblinde Kinder betreuen.
Diakon Held, dessen Frau den Mesnerdienst in Balzhausen versieht, ist aus dem pfarrlichen Leben in Balzhausen und Mindelzell nicht wegzudenken. Die Kontaktfreude des begeisterten Bienenzüchters gepaart mit religiöser Überzeugung machen den Vater von vier Kindern und inzwischen Großvater beliebt bei Alt und Jung. Seiner Initiative verdankt Mindelzell den Kreuzweg und einen Sakramentsbrunnen, den die Firmlinge unter seiner Anleitung gestaltet haben. Seine Stärke ist das persönliche Gespräch. Nicht zuletzt muss seine Bescheidenheit erwähnt werden. Der Pfarrer ist vermutlich der Einzige, der ihn mit „Herr Diakon“anspricht, für alle anderen ist er „der Alois“.
In beiden Pfarreien finden aus Anlass des runden Geburtstags Dankgottesdienste statt. In Mindelzell am Montag, 7. August und in Balzhausen am Dienstag, 8. August, jeweils um 19.15 Uhr. Statt Geschenke erbittet der Jubilar Spenden für sein Projekt in Malawi, zu dem er nach den Feierlichkeiten am Mittwoch, 9. August aufbricht.