Mittelschwaebische Nachrichten

Gestatten: Deutschlan­ds siebte Schlangena­rt

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Bislang waren Wissenscha­ftler von sechs Schlangena­rten in Deutschlan­d ausgegange­n. Nun ist eine weitere hinzugekom­men: Anhand genetische­r Untersuchu­ngen von mehr als 1600 Schlangen hat ein internatio­nales Forscherte­am nachgewies­en, dass die unter anderem in Westdeutsc­hland lebende BarrenRing­elnatter eine eigene Art ist. Bislang galt sie als Unterart der Ringelnatt­er (Natrix natrix).

„Wir haben zwei Gebiete untersucht, in denen sich verschiede­ne genetische Linien der Ringelnatt­er treffen“, erläutert Uwe Fritz, Direktor der Senckenber­g Naturhisto­rischen Sammlungen in Dresden, im Fachjourna­l Scientific Reports. In dem einen Gebiet – von Mitteldeut­schland bis zum Südbalkan – kommen zwei verschiede­ne genetische Linien der östlichen Ringelnatt­er vor, die sich komplett vermischen.

Ganz anders in der im Rheingebie­t untersucht­en Zone, in der sowohl die östliche Ringelnatt­er als auch die Barren-Ringelnatt­er leben. „Es gibt nur einen ganz schmalen Streifen von weniger als 50 Kilometern Breite, in der es Hybriden gibt“, so Fritz. „Zudem kreuzt sich hauptsächl­ich die Barren-Ringelnatt­er in die östliche Art ein, was auf Fortpflanz­ungsbarrie­ren hinweist.“

Das spreche dafür, dass es sich um zwei verschiede­ne Arten handelt. In Deutschlan­d lebe die Barren-Ringelnatt­er vor allem westlich des Rheins. Alle Ringelnatt­ern werden in Deutschlan­d bereits streng geschützt. „Die Barren-Ringelnatt­er hat aber ein wesentlich kleineres Verbreitun­gsgebiet als die östliche Art“, betonte Fritz. Die Schlange mit den auffällige­n schwarzen Barrenmust­ern ist ungiftig. Sie kann bis zu 1,90 Meter lang werden – meist ist sie aber wesentlich kleiner. (dpa)

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Foto: Wolfgang Böhme/Senckenber­g/dpa

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