Mittelschwaebische Nachrichten
K& L Ruppert bekommt einen neuen Eigentümer
Der Gründer Karl Ruppert zieht sich zurück. Der Neue hat schon im Unternehmen gearbeitet
Weilheim Die Erfolgsgeschichte von K&L Ruppert ist vor allem die Erfolgsgeschichte eines Mannes: Karl Ruppert. Im Jahr 1962 eröffnete er sein erstes Bekleidungsgeschäft für Männer in Weilheim – noch heute ist dort der Stammsitz des Unternehmens. Gerade mal 50 Quadratmeter maß der Laden. Doch schon bald hatte Ruppert mit seiner Strategie, günstige Mode für alle anzubieten, so viel Erfolg, dass er sein Geschäft erweiterte. Inzwischen be- schäftigt der Textilhändler rund 1200 Mitarbeiter und hat 57 Filialen in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Hessen. Darunter sind einige in der Region, etwa in Augsburg, Kempten, Donauwörth und Günzburg. Doch gestern endete die Familiengeschichte: Jens Bächle hat das Unternehmen gekauft.
Der 42-Jährige war bislang Finanzvorstand bei K&L Ruppert und wird nun alleiniger geschäftsführender Gesellschafter. Hintergrund: Der 76-jährige Karl Ruppert war auf der Suche nach einem Nachfol- ger, doch wie ein Berater des Unternehmens sagte, stand in der Familie niemand bereit. Also fiel die Nachfolgerwahl auf Bächle. Die Familie ließ mitteilen: „Eine geordnete und zukunftsfähige Nachfolgerregelung zu finden, war uns wichtig, auch wenn uns allen dieser Schritt nicht leicht fällt. Wir handeln damit im besten Interesse der Mitarbeiter, Geschäftspartner und Kunden.“Die Rupperts werden von nun an ihren Immobilienbesitz verwalten – viele Gebäude, in denen die Filialen untergebracht sind, gehören ihnen.
Was der Eigentümerwechsel für die Mitarbeiter und die Standorte in der Region bedeutet, ist noch offen. Bächle wolle die eingeleitete Neuausrichtung des Unternehmens fortsetzen, sagte seine Sprecherin. Im Fokus liegen dabei vor allem die Kollektion und auch die „Optimierung der Verkaufsfläche“. Erst im Juli hatte das Unternehmen seine Filiale am Augsburger Königsplatz geschlossen. „Bislang haben wir jedenfalls nicht vor, weitere Standorte zu schließen“, sagte Bächles Sprecherin Stefanie Buchacher.