Mittelschwaebische Nachrichten
Monster und Mumien
Die eigentlich ganz normalen Wünschmanns erleben den absoluten Wahnsinn
Von wegen Sexsymbol! Graf Dracula ist einsam. Sehr einsam. Als sein Handy klingelt und er die liebreizende Stimme einer fremden Frau vernimmt, ist der alte Blutsauger augenblicklich elektrisiert. Zwar hat sich die Dame nur verwählt, aber wenn schon. Er muss dieses Menschenwesen einfach für sich gewinnen. Das Objekt der Begierde heißt Emma Wünschmann und ist schon vergeben. Ihren Gatten Frank sieht sie allerdings nicht oft, ist er doch Sklave seines Jobs. Die gemeinsame Teenagertochter Fee und der blitzgescheite, aber in der Schule gedisste Max sind zusätzliche Problemfälle. Das Leben der Wünschmanns erfährt eine extreme Wandlung, als sie von einer Hexe in die beliebten Monster Vampir, Frankenstein, Mumie und, nun ja, Werwölfchen verwandelt werden. Nun ist familiärer Zusammenhalt gefragt.
Die gute Nachricht zuerst: „Happy Family“setzt neue Maßstäbe, was die Qualität der einheimischen Computeranimation anbelangt. Zwar hinken die bekannten Problemfälle wie Haare und Wasser noch immer den großen US-Produktionen hinterher, aber hier hat die Firma „Ambient Entertainment“aus Hannover („Konferenz der Tiere“) deutlich aufgeholt – und das mit dem Bruchteil eines Übersee-Budgets. Neben den Synchron-Profis Hape Kerkeling und Oliver Kalkofe traten viele Stammsprecher bekannter Stars vor das Mikrofon, was dem Film einen Hauch von Hollywood verleiht. Leider kann die Geschichte nicht ganz mithalten. Während sich Safiers Buch an ein Publikum im Jugendalter und darüber wendet, soll die Filmhandlung auch wesentlich jüngere Zuschauer erreichen. Deshalb wurde eventuell Anstößiges und allzu Grusliges weitgehend aus der Story eliminiert, die nun reichlich bieder daherkommt. Gerade für einen Film mit Monstern ist das ein großes Manko. » Happy Family
Wertung *****