Mittelschwaebische Nachrichten
„Wir wollten es mehr“
Die deutschen Frauen erreichen in einem Nervenspiel gegen Bulgarinnen das Viertelfinale. Heute warten die Gastgeberinnen
Baku Auf der ausgelassenen Busfahrt zurück ins Mannschaftshotel in Baku stimmten die deutschen Volleyballerinnen den Disco-Klassiker „YMCA“an. Nach ihrer mit 3:2 bestandenen Nervenprobe im EM-Achtelfinale gegen Bulgarien war die junge Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski einfach nur glücklich. „Dass wir gegen diese Mannschaft mit Weltklassespielerinnen gewinnen konnten, ist kaum zu glauben. Das ständige Auf und Ab in dem Spiel hat die Bulgarinnen irritiert“, resümierte Koslowski nach dem Einzug ins Viertelfinale. „Aber wir haben unseren Weg zum Sieg mit Herz und Mut gefunden. Am Ende wollten wir es mehr als der Gegner.“Mit dem Erreichen des Viertelfinals hat der EM-Fünfte von 2015 sein Minimalziel erreicht. Die Deutschen treffen nun heute auf Gastgeber Aserbaidschan (16 Uhr/ Sport1 live), der Koslowskis Team zum Abschluss der Gruppenphase mit 3:1 bezwungen hatte.
Gegen Bulgarien waren die Deutschen lange dem Aufschlagdruck des Weltranglisten-17. nicht gewachsen und zeigten eklatante Annahmeschwächen. „Wir standen mit dem Rücken zur Wand, da mussten wir aggressiver und mutiger werden“, sagte Libera Lenka Dürr nach dem Krimi. „Das ist genau das, was unsere junge Mannschaft noch lernen muss. Wenn du volles Risiko gehst, wirst du auch belohnt.“Der Einzug ins Viertelfinale ist ein erster Lohn für die mit sieben EMNovizen gespickte Mannschaft. Nun ist es sogar nicht mehr weit bis zu einer Medaille. Zuletzt holte Deutschland 2011 und 2013 Silber.