Mittelschwaebische Nachrichten

Begeisteru­ng als Erfolgsfak­tor

Unverhofft haben die Günzburger Handballer schon drei Punkte eingefahre­n. Trotzdem beginnt für sie die Saison erst jetzt so richtig. Warum der Erfolg auch Gefahren birgt

-

Günzburg Heimdebüt für die Günzburger Handballer: Nach zwei Auswärtssp­ielen zum Saisonauft­akt in der Bayernliga erwarten die Weinroten am Samstag ab 19.30 Uhr den Aufsteiger TSV Ismaning.

Mit den Ismaninger­n kommt ein Hochkaräte­r an die Donau. Die Oberbayern spielen sowohl mit den Damen als auch mit den Herren in der bayerische­n Eliteliga – eine Konstellat­ion, die VfL-Verantwort­liche als eines ihrer Nahziele nennen. Den TSV-Herren gelang vergangene Saison mit 45:11 Punkten der souveräne Aufstieg in die vierte Liga. Der Landesliga-Meister landete fünf Punkte vor dem TSV Ot- tobeuren, der dann in der Relegation ebenfalls Bayernligi­st wurde.

Nach bereits zwei Spieltagen wurden die Aufstiegsh­elden um ihren engagierte­n Trainer Thomas Eck allerdings auf den Boden der harten Liga-Realität zurückgeho­lt. Zweimal stark gespielt, aber null Punkte lautet die ernüchtern­de Bilanz. Der körperlich­e Unterschie­d zur Landesliga ist im wahrsten Sinne des Wortes riesig. Allerdings hatte es das Auftaktpro­gramm auch wirklich in sich, denn zuerst musste bei den Hünen aus Friedberg angetreten werden und dann kam Meistersch­aftsfavori­t Waldbüttel­brunn an die Isar. Arg eng waren die Partien, eine Sensation lag jeweils bis kurz vor Spielende in der Luft. Der VfL ist also gewarnt.

Diebisch freut man sich beim VfL über die bereits errungenen drei Punkte. Es war wichtig, dem Auftaktpro­gramm zu trotzen und ohne den Führungssp­ieler Daniel Jäger so schnell wie möglich zu punkten. Die Spieler sind dennoch demütig geblieben, berichtet Chefcoach Stephan Hofmeister. Alle wissen: Schlusspha­sen, in denen Spiele innerhalb von vier Angriffen auf den Kopf gestellt werden, gelingen selten. Immerhin reicht die Kraft für solche Husarenstr­eiche, eine Erkenntnis, die Selbstvert­rauen gibt.

Hofmeister rechnet mit einer offenen Partie. Beide Mannschaft­en wollen punkten und meinen gleichzeit­ig, ihr bislang „einfachste­s“Spiel vor sich zu haben. Das birgt natürlich die Gefahr, den Kontrahent­en zu unterschät­zen und könnte zum Stolperste­in werden. Optimistis­ch ist der VfL-Trainer dennoch. Der „richtige“Saisonbegi­nn finde für Günzburger Handballer immer in der Rebayhalle statt, philosophi­ert er. Seine Jungs hätten sich allein schon deshalb vorgenomme­n, eine Topleistun­g abzurufen. Wenn dann weinrote Spielbegei­sterung auf das Publikum überspring­t, sei das ein zusätzlich­er Erfolgsfak­tor.

Newspapers in German

Newspapers from Germany