Mittelschwaebische Nachrichten
Sie leben das Ehrenamt in Vollendung
Anlässlich des 145-jährigen Bestehens der Feuerwehr Münsterhausen werden zwei Mitglieder ausgezeichnet
Münsterhausen Die Freiwillige Feuerwehr Münsterhausen feierte vor Kurzem im Rahmen eines Gottesdienstes ihr 145-jähriges Bestehen. Der Musikverein mit seinem Dirigenten Siegfried Mayer sorgte für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes.
„Als im Jahr 1872 die Münsterhauser Wehr nach dem Leitsatz ’Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr’ gegründet wurde, dachte sicherlich keiner daran, dass auch nach 145 Jahren dieser Spruch nichts an seiner Faszination verloren hat. Dabei hat die Wehr bei unzähligen Einsätzen schon oft ihre Berechtigung unter Beweis gestellt“, sagte Vorsitzender Wolfgang Seitel. Gedenken und danken wolle er an diesem Tag vor allem den Männern, die vor 145 Jahren die Feuerwehr Münsterhausen gegründet haben und allen, die bis heute deren Fortbestand gewährleisteten und aktuell gewährleisten.
Ganz besonders hob er in seinen Dankesworten zwei Feuerwehrkameraden hervor, die über mehr als vier Jahrzehnte hinweg nicht nur Dienst am Nächsten geleistet haben, sondern im besonderen Maße aktiv am Vereinsleben mitgewirkt haben und auch heute noch mitwirken. Das sei „Ehrenamt in Vollendung“, so Seitel. Georg Miller trat 1972 dem Verein bei. Die Ehrung für 25 und 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr war das eine, aber aktiv dabei sein bis zum 63. Lebensjahr (also insgesamt 45 Jahre) sei schon eine Leistung. Zwölf Jahre Vorsitzender (von November 1984 bis November 1996), danach noch weitere zwölf Jahre als Beisitzer in der Vorstandschaft. Darüber hinaus war er der Mitbegründer und eine treibende Kraft bei den Grillfesten damals noch beim Zedelmeier im Hof. Aufgrund seines fachlichen Wissens als Kfz-Mechaniker, ließ er es sich nicht nehmen, bei der Anschaffung der Feuerwehrfahrzeuge jedes Mal mit Rat und Tat und Verhandlungsgeschick dabei zu sein. „Nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch heute noch, steht für uns sein Werkstatttor immer offen“, lobte Seitel.
Das „Highlight“während seiner Amtszeit als Vorsitzender war sicherlich der Neubau des Feuerwehrgerätehauses. Hier leisteten die Mitglieder rund 3000 freiwillige Arbeitsstunden. Das hieß für den Vorsitzenden vor allem organisieren, motivieren (Brotzeit liefern) was sicherlich nicht immer einfach war, resümierte Seitel und wandte sich direkt an Miller: „Georg, wir hoffen, dass wir noch lange mit unseren Anliegen und Problemen zu dir kommen dürfen. Danke für deinen Einsatz und dein Engagement.“
Der Zweite im Bunde der Geehrten ist Udo Drexel. Er trat 1970 dem Verein bei. Die Ehrung für 25 und 40 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr waren, „so hab’ ich jedenfalls den Eindruck, für den Udo eine Selbstverständlichkeit“, witzelte Seitel. Udo war 18 Jahre stellvertretender Vorsitzender (von November 1984 bis November 2002). Er saß auch viele Jahre im Marktrat wo er stets die Anliegen der Feuerwehr bestens unterstütz habe.
Seitel erklärte, er erinnere sich noch gut an seine erste Generalversammlung vor 32 Jahren (damals noch beim Zedelmeier im Saal), da habe Drexel Skizzen und Pläne für ein neues Feuerwehrgerätehaus vorgestellt. Federführend an der Planung beteiligt, war Drexel während der Bauzeit natürlich auch immer vor Ort. Drexel habe sicherlich von den 3000 freiwilligen Arbeitsstunden einen großen Anteil geleistet“, vermutet Seitel.
Und seit der Udo im „Ruhestand“ist, unterstützt er beim Schulklassenbesuch im Feuerwehrhaus, nimmt Reparaturarbeiten am Feuerwehrhaus vor und ist als Fahnenbegleiter bei Beerdigungen und beim Nachtumzug beim Auf- und Abbau mit Bulldog und Wagen ein gern gesehener Helfer.
„Mit dem Wunsch, dass wir dich noch lange um Hilfe und Unterstützung bitten dürfen, sage ich Danke“, schloss Seitel und richtete noch ein Wort an die Ehefrauen. „Ehrenamt in diesem Maße ist nur möglich, wenn im Hintergrund eine Frau, ein Partner steht, der dies mitträgt und auch mitunterstützt.“
Abgerundet wurde die kleine Jubiläumsfeier mit einem gemeinsamen Frühschoppen nach dem Gottesdienst, den Pfarrer Mirko Cavar zelebrierte.