Mittelschwaebische Nachrichten
Mit dem Solarpark geht es gut voran
Aichens Räte wollen Planung fortführen mit Bürgerbeteiligung
Aichen Bei der jüngsten Sitzung ging es im Gemeinderat Aichen erneut um die Realisierung der geplanten Fotovoltaik-Freiflächenanlage, die auf einem zwölf Hektar großen Grundstück nördlich von Aichen entstehen soll Betreiber des Solarparks wird die Max-Solar GmbH aus Traunstein sein. Von den sechs Millionen Euro Baukosten können laut Aussage von Projektmanager Christoph Strasser die Bürger 1,2 Millionen als Eigenkapital einbringen.
Nachdem der Gemeinderat bereits im August den Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplanes mehrheitlich gefasst hat, konnte Max-Solar die Bauleitplanung der Solaranlage weiter vorantreiben und die notwendigen Schritte zur Realisierung einleiten. Strasser berichtete von der Gründung der „Photovoltaik-Freiflächenanlage Aichen GmbH & Co. KG“mit Sitz in Neuötting. Dies war notwendig, um überhaupt ein Angebot zur Stromerzeugung mit Stellung der Erstsicherheit bei der Bundesnetzagentur zum 1. Oktober abgeben zu können.
Des Weiteren habe Max-Solar die Belegung des Grundstücks mit Modulen wegen der HochwasserSchutzzone zur Zusam überarbeitet und die technischen Komponenten in der Bauweise optimiert. Was zur Folge hatte, dass man nicht mehr neun, sondern nur noch 8,3 MWp Kapazität erhalten werde. Es folgte die Beauftragung eines Planungsbüros für die Erarbeitung der notwendigen Flächennutzungs- und Bebauungspläne. Zudem wurden die finanziellen Rahmenbedingungen für die Beteiligung der Bürger ausgearbeitet.
Bis Mitte Oktober wisse man, ob Max-Solar den Zuschlag für die Ausschreibung bei der Bundesnetzagentur bekomme. Man habe das Kilowatt Solarstrom für 5,28 Cent angeboten. Wenn nicht, werde man sich an der nächsten Ausschreibung im April 2018 erneut beteiligen. Trotzdem gehe die Planung unvermindert weiter, versicherte Strasser, um den geplanten Baubeginn im Februar 2018 einzuhalten. Für Ende Oktober wurde ein sogenannter Scoping-Termin festgesetzt. Hier treffen sich Vertreter von Max-Solar, Gemeinde, Experten verschiedener Behörden und Verbände, um das Solargrundstück in Augenschein zu nehmen und anschließend ihre Stellungnahmen abgeben zu können.
Da nach dem Bau-Gesetzbuch auch die Öffentlichkeit beteiligt werden muss, ist ein Abend der Bürgerinformation geplant, der im letzten Drittel des Novembers geBetreibergesellschaft plant ist. Dabei werde das Projekt detailliert vorgestellt und die finanziellen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung ausführlich besprochen. Bereits fest steht: Vorrangig können nur Bürger aus der Gemeinde Aichen Anteile erwerben. Es werden insgesamt 8000 Anteile zu je 150 Euro ausgegeben. Ein Bürger kann maximal eintausend Teile zeichnen, was zwanzig Prozent Eigenkapital der sechs Millionen Euro Baukosten entspräche. Mehr Eigenkapital sei nicht rentabel, da sonst das Ziel der Betreiber-Genossenschaft verfehlt werde, eine jährliche Rendite von vier bis fünf Prozent je Anteil auszuschütten, erläuterte Strasser auf Anfrage.
Abschließend erwähnte Projektmanager Christoph Strasser erfreut, dass sich für die Beweidung der Fläche mit Schafen und die Pflege des Solarparks bereits ein örtlicher Schäfer beworben habe.