Mittelschwaebische Nachrichten
Ein Film mit halbem Happy End
Ichenhausen ist in Oberweikertshofen das bessere Team. Trotzdem müssen die Königsblauen mit einem Punkt zufrieden sein. Die Trainerfrage bleibt unbeantwortet
Oberweikertshofen Im Rückspiegel können beide Mannschaften mit der Punkteteilung zufrieden sein. Der gastgebende SC Oberweikertshofen ergatterte im Landesliga-Fußballspiel gegen seinen Angstgegner einen Punkt und dem SC Ichenhausen half der Zähler, das gerade neu entstehende Selbstvertrauen zu festigen. 1:1 endete die fußballerisch mittelmäßige, aber bei aller Brisanz fair gewährte Partie am Samstag. Bester Mann auf dem Platz war SCIMittelfeldspieler Stefan Winzig.
Auf dem holprigen, kleinen Spielfeld lagen die spielerischen Vorteile zunächst klar aufseiten der Gäste, die sich im ersten Durchgang auch ein Chancen-Plus erarbeiteten. An sich hatten die Ichenhauser ja vorgehabt, erst mal stabil zu stehen und abzuwarten. Die Taktik der Gastgeber zwang sie aber dazu, offensiver als gewollt aufzutreten. Egal: Es sah gut aus, was die Jungs um InterimsSpielertrainer Martin Wenni zeigten. Die erste gute Gelegenheit bot sich Winzig. Sein Schuss aus 20 Metern strich knapp am Tor vorbei (13.). Kurz danach bot sich Stefan Strohhofer eine Riesenchance, doch der Mittelstürmer lupfte den Ball nicht nur über Torwart Georgios Blantis, sondern auch über den Querbalken. Dann das dickste Ding: Winzig wuchtete den Ball aus 16 Metern an den Pfosten, der Abpraller landete vor den Füßen von Maximilian Lamatsch, doch dem Angreifer fehlt einfach noch die Spielpraxis, um solche Situationen kaltschnäuzig zu nutzen.
Damit waren die richtig starken Minuten des SCI vorbei. Vielleicht dachte der eine oder andere Spieler: „Diesen Film hatten wir doch schon.“Falls diese Idee tatsächlich in einigen Köpfen war, nahm die Vorführung den bekannten Verlauf: Als sich nämlich Torwart Simon Zeiser (ein bisschen assistiert von Verteidiger Christoph Schiller) einen Lapsus beim Herauslaufen leistete, schnappte sich Maximilian Schuch den Ball und schloss gemütlich zum 1:0 ab (30.).
Das versetzte der Spielkultur der Gäste einen heftigen Schlag. Im zweiten Durchgang kam kaum noch Großartiges von Ichenhausen. Im Gegenteil: Ein zweiter bedenkenswerter Ausflug von Zeiser hätte sich beinahe verhängnisvoll ausgewirkt, aber der Oberweikertshofer Daniel Jais verweigerte die Vorlage.
wegweisend sollte sich dann die Entscheidung erweisen, Daniel Dewein auf den Rasen zu schicken. Er brachte neuen Schwung in die Ichenhauser Bemühungen und war auch entscheidend am Ausgleichstor beteiligt, das zu diesem Zeitpunkt (zehn Minuten vor dem Ende) ein bisschen überraschend kam. Jedenfalls flankte Dewein von der linken Seite, in der Mitte orientierten sich sein Teamkollege Strohhofer und Verteidiger Alexander Greif Richtung Ball und vom Körper des SCOSpielers trudelte die Kugel ins Netz.
In der Trainerfrage tat sich übers Wochenende offiziell nichts Ent- scheidendes. Die Spitzenfunktionäre des SCI verströmen immerhin leise Hoffnung, dass sie bis Wochenmitte einen Nachfolger für den unlängst zurückgetretenen Oliver Schmid präsentieren können. Wer das sein wird, ist ungewiss. Der sportliche Leiter Rudi Schiller lässt sich momentan nicht einmal entlocken, ob ernsthafte Gespräche mit derzeit verfügbaren Übungsleitern wie Stefan Anderl, Roland Bahl oder Stephan Baierl geführt werden. In Oberweikertshofen wurde allerdings deutlich, dass Kommandos von außen der Mannschaft und auch Wenni helfen würden. Auf den einAls fachsten Nenner brachte es Henning Tatje, Mentor des SCI-Maskottchens Blaubär, indem er sagte: „Ein Trainer würde dem Team guttun.“SC Oberweikertshofen Blantis – Barna, Greif, Steinhart, Friedl – Herger, Schuch (83. Gonschior), Kanca, Lapper (58. Petro vic) – Jais, Ayvaz (46. Tomangbe) SC Ichenhausen Zeiser – Lohr, Wenni, Ocker, Schiller – Beckmann, Winzig, Schlittmeier, Fabinger (75. Pape) – Stroh hofer, Lamatsch (57. Dewein) Schiedsrichter Eisenmann (FC Bayern
Tore Zuschauer