Mittelschwaebische Nachrichten
Laternen, die mit Autos reden
In Ulm wird schon seit langem am automatisierten Fahren geforscht. Seit Jahren fahren zwei Testfahrzeuge weitgehend selbstständig im Gebiet des Oberen Eselsberg. Jetzt bekommt die Stadt auch noch eine Teststrecke, auf der die Roboterautos lernen sollen, schneller und richtig auf die Herausforderungen im Stadtverkehr zu reagieren. Aktuell werden dazu im Stadtteil Lehr unter anderem die Masten von Straßenlaternen technisch aufgerüstet.
Mithilfe von Videokameras und Radarsensoren können sich die hoch entwickelten Testwagen zwar bereits sehr gut selbstständig einen Rundumblick verschaffen. Doch wenn Gegenstände oder Personen von Hindernissen verdeckt sind, bleiben sie für die Technik des Fahrzeugs unsichtbar. Diese Lücke sollen künftig fest in der Verkehrsinfrastruktur installierte Sensoren schließen. Diese Sensoren erfassen laufend, was um sie herum geschieht. Mithilfe von sehr genauen digitalen Karten entsteht so ein Echtzeitmodell der Umgebung. Dieses Modell teilen die intelligenten Laternenmasten dann über ein besonders leistungsfähiges Mobilfunknetz nahezu in Echtzeit mit den selbstfahrenden Autos. So sollen unübersichtliche Verkehrssituationen – etwa an unübersichtlichen Kreuzungen – schneller erfasst und Unfälle vermieden werden. Zu den Partnern, die bei diesem Projekt zusammenarbeiten, gehören neben der Stadt und der Uni Ulm die Uni Duisburg-Essen unter anderem die Robert Bosch GmbH, Daimler, Nokia, Osram und Tomtom.