Mittelschwaebische Nachrichten
Wenn Schaf und Wolf redenwürden
Über Wölfe wird in Deutschland viel gestritten. Sie haben Fans und Kritiker
Über den Wolf wird in Deutschland viel gestritten. Wolf-Fans sagen: Es ist toll, dass Wölfe wieder bei uns leben! Kritiker meinen: Wir müssen mehr gegen den Wolf unternehmen, sobald er zum Beispiel auf einer Weide ein Schaf reißt. Was würden Wolf und Schaf wohl besprechen, wenn sie Gelegenheit dazu hätten? Wir haben mal gelauscht!
Wolf: „Hallo! Vielleicht muss ich erst mal etwas zu mir erzählen. Tiere wie du und ich reden ja nicht oft miteinander. Ich und die anderen Wölfe leben vor allem im Osten Deutschlands. Wir sind dort erst vor ein paar Jahren hingekommen. Vorher lebten wir in Nachbarländern wie Polen.“
Schaf: „Das interessiert mich alles gar nicht! Wegen so Typen wie euch muss ich jetzt hinter einem Elektrozaun grasen. Und auch da fühle ich mich nicht wirklich sicher.“
Wolf: „Du hast recht. Es kommt vor, dass wir eine Kuh oder ein Schaf fressen. Aber das ist die Ausnahme. Eigentlich jagen wir viel lieber wilde Tiere, Rehe zum Beispiel.“
Schaf: „Und was ist, wenn ihr mal einen faulen Tag habt? Kommt ihr dann nicht doch lieber zu uns auf die Weide, um satt zu werden? Wir können nicht weglaufen! Außerdem: Ich bin nicht die einzige, die sich Sorgen macht. Manchmal bleiben Spaziergänger neben meiner Weide stehen. Letztens sagte dabei jemand: Die Wölfe kommen jetzt sogar schon in die Städte. Diese Menschen hatten auch Angst!“
Wolf: „Es ist eher andersrum: Nicht die Menschen müssen Angst vor uns haben. Sondern wir vor ihnen. Früher haben sie uns so lange gejagt, bis es uns hier nicht mehr gab. Jetzt versuchen einige Menschen, es uns in Deutschland wieder schön zu machen. Aber eigentlich gibt es zu wenig Platz. Überall sind große Straßen oder ganze Städte.“
Schaf: „Wenn es überall nur ein paar von euch gibt, komme ich damit klar. Aber wenn ihr euch immer stärker vermehrt, ist das für mich ein Problem! Immerhin: Heute haben wir mal darüber gesprochen.“ Im Sommer ist David aus Westendorf gerne im Freibad. Da das nun geschlossen hat, hatte der Junge eine Idee: Er rechte Blätter einer Linde zusammen und sprang mit Hechtsprung hinein. Danach „schwamm“er eine Runde im raschelnden Laub. So waren die Blätter kurz sein Lieblingsding. Später hat er sie in einem großen Sack verstaut und hat geholfen, sie im Wertstoffhof abzugeben.