Mittelschwaebische Nachrichten
Beim kleinsten Verdacht 110 wählen
Im Rahmen der Einbruchsbekämpfung mahnt die Polizei die Bürger in Krumbach und anderen Orten im Kreis zu erhöhter Wachsamkeit
Krumbach Mit einer Aktion auf Landkreisebene hat zu Beginn dieser Woche das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West eine Kampagne zum Thema Wohnungseinbrüche gestartet. Unter dem Motto „Wir sind für Sie da“möchten die Polizeibeamten mittels Handzetteln und persönlichen Gesprächen mit Passanten vor allem darauf hinweisen, wie man sich bei Verdachtsfällen verhalten soll.
Oft haben die Menschen Hemmungen, sofort den Notruf zu wählen. Doch genau darauf zielt die Aktion der Sonderkommission Wohnungseinbruch. Insgesamt 25 Beamte verschiedener Dienststellen arbeiten dort, mindestens bis 31. März soll sie bestehen bleiben. Neben der Fahndung und Schwerpunktkontrollen ist die Öffentlichkeitsarbeit eine der Aufgaben, um die vergleichsweise hohe Zahl von Einbrüchen im Bereich des Präsidiums Schwaben Süd/West zu senken
Vor allem ältere Bürger hätten Sorge, die Leitung für vermeintlich wichtigere Anrufe zu blockieren, er- klärte Kriminaloberkommissarin Daniela Husseneder, die Leiterin der Kripo Memmingen. Aber die Einsatzzentrale kann mehrere Anrufe gleichzeitig annehmen. Auch die Angst vor einer Strafe sei unbegründet, wenn sich eine Wahrnehmung doch als harmlos herausstellt. Nur wer mutwillig und vorsätzlich einen Polizeieinsatz auslöst, obwohl es nicht einmal einen Verdacht gibt, bekomme Ärger.
Die Aktion in Krumbach war die sechste innerhalb kurzer Zeit, am Montag wurden unter anderem auch in Günzburg, Burgau und Jettingen-Scheppach Flyer verteilt.
Neben solchen öffentlichkeitswirksamen Aktionen hat die Polizei zuletzt an Fernstraßen Kontrollstellen eingerichtet, um verdächtige Fahrzeuge ausfindig machen zu können.
Vermeintliche Täter sind in aller Regel mit dem Auto unterwegs und führen erfahrungsgemäß die Ein- bruchswerkzeuge mit sich. Wer einen Neubau oder Sanierungsmaßnahmen plant, kann sich zudem bei Beratungsstellen der Polizei Informationen darüber einholen, welche Maßnahmen zur Einbruchsminimierung anzuwenden sind. Wie der Leiter der Polizeiinspektion Krumbach, Polizeihauptkommissar Hans Willbold erklärt, liegt der Grund dieser Vorsorgeberatung an den steigenden Fallzahlen der Wohnungseinbrüche. Biete doch die dunkle Jahreszeit die besten Voraussetzungen für die Einbrecher. Auf den verteilten Handzetteln wird darauf hingewiesen, beim kleinsten Verdacht, die Notrufnummer 110 anzurufen.
Zu den verdächtigen Wahrnehmungen ist die kleine Checkliste auf der Rückseite mit Angaben zum Ereignis, Personenbeschreibung oder Fahrzeugen hilfreich. Die Polizei rät jedoch auch „Bringen Sie sich keinesfalls in Gefahr“. Willbold hofft, dass die Aktion nicht nur zur Reduzierung, sondern auch zum Aufklären von Wohnungseinbrüchen beitragen könnte.