Mittelschwaebische Nachrichten

Paula Print auf winterlich­er Futtersuch­e im Wald

Die Zeitungsen­te erfährt, wie Tiere auch bei eisigen Temperatur­en genug Nahrung finden

- VON PAULA PRINT UND MARIA GRUBER

Landkreis Es ist kalt und das Laub raschelt unter Paula Prints Watschelfü­ßen. Der Boden ist nass, überall liegen Zweige und große Äste. Ein großer vermoderte­r Baumstamm steht links neben der Zeitungsen­te. Sie will heute herausfind­en, was Tiere im Wald im Winter zu Fressen bekommen. In Neuburg an der Kammel ist sie im Wald mit dem Förster und Leiter des Walderlebn­iszentrums Roggenburg, Albin Huber, verabredet. „Was macht denn ein Förster?“, will die Zeitungsen­te gleich wissen. „Wir kümmern uns um den Wald und seine Bewirtscha­ftung“, antwortet Albin Huber. „Und was macht das Walderlebn­iszentrum?“, fragt Paula weiter. „Wir wollen den Menschen den Wald und seine Bewirtscha­ftung näher bringen. Bei uns kommen von Kindergart­engruppen, Schulklass­en bis hin zu Senioren viele Leute und informiere­n sich“, erklärt der Förster.

Die Zeitungsen­te schaut sich um. Es liegt kein Schnee, aber es ist nasskalt und windig. „Was bekommen Tiere im Wald denn jetzt im Winter zu fressen?“, will sie wissen. Albin Huber erklärt ihr, dass Tiere unterschie­dliche Techniken haben, wie sie im Winter überleben.

Zum einen gebe es die wechselwar­men Tiere. Sie passen ihre eigene Körpertemp­eratur an die Außentempe­ratur an. „Also wenn es draußen kalt ist, dann wird die eigene Temperatur auch kälter“, fasst Paula zusammen. Der Förster nickt zu- Zu diesen Tieren gehören Insekten, Reptilien oder Amphibien. „Dann gibt es noch gleichwarm­e Tiere, die im Laufe der Zeit eine Art Kleidung entwickelt haben, in Form von einem Federkleid oder Fell“, erklärt Albin Huber. Paula Print überlegt kurz. „Zum Beispiel Vögel, Füchse, Rehe und Hasen?“, fragt die Ente nach.

„Ja richtig“, bestätigt der Förster. Hier gebe es aber noch mal drei unterschie­dliche Arten, wie die Tie- re mit dem Winter umgehen. „Hast du schon einmal etwas von winterakti­ven Tieren gehört?“, fragt Albin Huber die Zeitungsen­te. „Ja, ich glaube schon. Das sind doch die Tiere, die keinen Winterschl­af halten, oder?“, meint Paula. „Genau. Sie können ihre Körpertemp­eratur halten und finden im Winter auch etwas zu fressen.

Dazu gehören der Fuchs, die Waldmaus, Hasen, Rehe und Wildschwei­ne“, erklärt der Förster. Paustimmen­d. la grübelt kurz und fragt dann: „Was fressen denn Füchse oder Rehe?“Albin Huber sagt, dass sich Füchse hauptsächl­ich von Waldmäusen ernähren. Diese sind ebenfalls winterakti­v, somit habe der Fuchs auch im Winter etwas zu fressen. Rehe hingegen haben einen kleinen Magen und müssen energierei­che Nahrung aufnehmen, wie zum Beispiel Kräuter und Knospen.

„Dann gibt es da noch die Tiere, die Winterruhe halten“, fährt Albin Huber fort. „Winterruhe? Ich kenne nur Winterschl­af“, sagt die Zeitungsen­te verwirrt. „Tiere, die Winterruhe halten, legen sich im Herbst einen Futtervorr­at in Verstecken an. Sie schlafen im Winter ein bisschen, wachen dann auf, gehen zu ihren Futtervers­tecken, fressen dort und gehen dann wieder schlafen.“, erklärt der Förster. Eichhörnch­en und Fledermäus­e machen das zum Beispiel. Der Dachs halte zwar auch Winterruhe, aber er lege sich keinen Vorrat an. Wenn er aufwacht, gehe er auf Futtersuch­e. Dabei sei er auch nicht wählerisch, denn er ist ein Allesfress­er. „Und was ist mit den Tieren die Winterschl­af halten?“, fragt Paula neugierig. Im Unterschie­d zu den Tieren, die ihr Futter irgendwo verstecken, legen sich diese Tiere ein Fettpolste­r am Körper an. Sie fressen im Winter gar nichts und wachen nur auf, um sich mal anders hinzulegen.

Damit das Fettpolste­r den Winter über reicht, verlangsam­en die Tiere ihren Herzschlag und fahren ihre Körpertemp­eratur herunter. „Das Herz schlägt dann nur fünf Mal in der Minute und die Körpertemp­eratur kann bis auf ein Grad herunterge­fahren werden“, erzählt Albin Huber. „Was ist, wenn es ein wirklich eiskalter Winter mit ganz viel Schnee ist? Finden die Tiere dann auch noch etwas zu fressen?“, fragt Paula Print besorgt. „Ja, sie sind sehr gut angepasst und brauchen eigentlich nicht die Hilfe der Menschen“, sagt Albin Huber. Wegen des Klimawande­ls seien die Temperatur­en im Winter milder und die Lebewesen könnten leichter überleben.

Etwas können Menschen aber für Tiere tun. „Im eigenen Garten kann man zum Beispiel einen Laubhaufen zusammentr­agen, in dem Igel überwinter­n können“, meint der Förster.

Paula Print watschelt noch einmal durchs nasse Laub und fasst zufrieden ihre Gedanken zusammen: „Füchse fressen Waldmäuse, Rehe fressen Knospen und Kräuter, der Dachs ist ein Allesfress­er und Eichhörnch­en legen sich einen Futtervorr­at an. Jetzt weiß ich was Tiere im Winter fressen.“

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Foto: Maria Gruber Keine Sorge, hier wird unsere Zeitungsen­te nicht von wilden Tieren angefallen, die Tiere sind ausgestopf­t. Neugierig schaut sich Paula Print den Eingang zu einem Fuchsbau an. Dachse (links) und Füchse (rechts) teilen sich sogar manchmal solche Bauten,...
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