Mittelschwaebische Nachrichten

Worauf sollte die Stadt warten?

- VON STEFAN REINBOLD redaktion@mittelschw­aebische nachrichte­n.de

Wer die Bäume und die Wildnis oben am Beatusstei­g gerne erhalten will, dem muss das Herz bluten, wenn jetzt die Sägen ans Werk gehen. Der Standpunkt der Naturschüt­zer ist in der Tat bedauernsw­ert. Wenn das Ziel einer Klage ist, die Bäume zu erhalten, bis die Klage jedoch überhaupt verhandelt wird, die betreffend­en Bäume gar nicht mehr stehen, was nützt es dann? Es ist nachvollzi­ehbar, dass dabei Wut aufkeimt. Doch was soll die Stadt tun? Sie hat ein rechtsstaa­tliches Verfahren durchlaufe­n, das nach den Maßstäben, die an ein solches Verfahren gelegt werden, absolut korrekt verlaufen ist. Es wurden alle Behörden und Betroffene­n miteinbezo­gen. Auch die Einwände der Bürgerinit­iative wurden gehört, aber in der Abwägung von der Mehrheit der gewählten Stadträte als unbegründe­t zurückgewi­esen. Inzwischen hat die Stadt einen rechtskräf­tigen Bebauungsp­lan vorliegen, gewisserma­ßen die Starterlau­bnis für die Umsetzung des Baugebiets. Worauf sollte sie jetzt noch warten? Verglichen mit anderen Kommunen hat Thannhause­n sogar relativ defensiv Bauland ausgewiese­n. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Stadt in Richtung Westen aus Gründen des Hochwasser­schutzes gar keine Möglichkei­t mehr hat, entspreche­nde Flächen auszuweise­n. Trotzdem steht die Verwaltung aber auch der Rat unter Druck, Thannhause­r Bürgern, die am Ort bleiben wollen, auch entspreche­nde Angebote zu machen. Bereits jetzt gibt es mehr Anfragen als Plätze am Beatusstei­g. Geklagt wurde übrigens auch damals, als das Baugebiet, in dem die Vertreter der Initiative jetzt wohnen, ausgewiese­n wurde.

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