Mittelschwaebische Nachrichten

Ein paar Tipps für gesundes Fasten

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● Worauf sollten Fastenanfä­nger achten? Chefärztin Eva Lischka von der Buchin ger Wilhelmi Klinik für Heilfasten, integrativ­e Medizin und Inspiratio­n in Überlingen ist Fastenexpe­rtin und erklärt: „Hat die Fastenphas­e begon nen, ist das Wichtigste: viel trinken.“Während des Fastens sollte man sich bewegen, aber nicht überanstre­n gen. Schwangere­n und stillenden Müt tern rät Lischka vom Fasten ab. „Wer Medikament­e nimmt, darf nur unter ärztlicher Aufsicht fasten.“

● Führt Fasten automatisc­h dazu, dass man abnimmt? „Am ersten Tag zehrt man von den ge speicherte­n Kohlenhydr­aten, dann von Eiweiß“, sagt Lischka. Später schalte das Gehirn um und baue Bauchfett ab. „Dieses Fett ist als Spei cherorgan für schlechte Zeiten ange legt, in denen es nichts zu essen gibt.“● Wenn man nicht fasten, aber zu mindest für 40 Tage etwas gesün der leben will: Worauf sollte man verzichten? „Ich würde auf Fleisch und Wurst ver zichten, weniger tierische Fette zu mir nehmen und mehr Gemüse und Salat essen“, sagt die Ärztin. Auch auf „Genussgift­e“wie Zigaretten und Alkohol kann man demnach gut ver zichten. (AZ) und Lebenssinn stiftenden Religion“, sagt der Theologe Kai Funkschmid­t. „In der modernen veganen Bewegung sehen wir etwas Neues: Essensrege­ln werden nun selbst sinnstifte­nd.“Die säkulare Gesellscha­ft mag auf einen Gott verzichten können, auf ein Heilsversp­rechen hingegen nicht.

Alles nur eine Modeersche­inung? Zumindest ein Phänomen, das eng mit dem deutschen Wohlstand zusammenhä­ngt – und mit der Überforder­ung durch ein Überangebo­t an Waren. „Das ist ein Luxusthema“, erklärt Kulturwiss­enschaftle­r Hirschfeld­er. In Süd- und Osteuropa, das stärker von Krisen gebeutelt wird, ist der Blick auf die Ernährung deutlich weniger missionari­sch. Die Preissensi­bilität ist größer. Doch Mehlschwit­ze und Buttertort­e werden wohl auch bei uns so schnell kein Revival erleben. „Wenn wir keine schwerwieg­ende wirtschaft­liche oder politische Krise haben, gehen wir nicht zurück zur Ernährung der 70er Jahre“, sagt Hirschfeld­er.

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