Mittelschwaebische Nachrichten
Gebühren werden erhöht
Weitgehend einig waren sich die Stadträte darüber, die Eintrittspreise anzuheben. Bei der Bekämpfung des Algenproblems gibt es Fortschritte. Das Bad soll im Frühjahr wieder öffnen
Weitgehend einig waren sich die Stadträte darüber, die Eintrittspreise für das Thannhauser Freibad anzuheben. Im Frühjahr soll es wieder öffnen.
Thannhausen Im Augenblick kommt wohl niemand auf den Gedanken, ein Freibad zu besuchen. Von den wenig einladenden Temperaturen einmal abgesehen, prangt an den blauen Gitterstäben des Thannhauser Freibads noch immer ein Schild, das darauf verweist, dass das Bad wegen Sanierungsarbeiten ganzjährig geschlossen ist. Nichtsdestotrotz beschäftigte sich zuletzt der Thannhauser Stadtrat mit dem Bad und beschloss, die Gebühren anzuheben. Beim Blick auf die Entwicklung des Defizits ist der Schritt nicht unbedingt verwunderlich.
In 2016 stehen Einnahmen in Höhe von rund 45500 Euro Ausgaben von gut 168 500 Euro gegenüber. Für die Stadt knapp 123000 Euro, die es zu begleichen gilt. Für die kommende Badesaison rechnet die Verwaltung mit einem Anstieg des Defizits auf mehr als 170 000 Euro. Nachdem die letzte Anhebung der Gebühren vor elf Jahren erfolgt sei, und angesichts dessen, dass die Stadt in den vergangenen Jahren „nicht unerheblich“in das Bad investiert habe, sei die Anpassung der Gebühren durchaus nachvollziehbar, erläuterte Bürgermeister Georg Schwarz, der die Maßnahme bereits mit den Mitgliedern des Finanzausschusses vorberaten hatte. Grundsätzlich herrscht darüber im Rat Einigkeit. Lediglich Stefan Herold (SPD) äußerte Kritik am Termin. Er lehne die Entscheidung nicht grundsätzlich ab, aber er bitte darum, den Schritt nicht in diesem Jahr zu vollziehen, da nicht klar sei, ob und in welchem Umfang das Bad angesichts der Algenblüte im vergangenen Jahr genutzt werden könne.
Gegen die Stimme Herolds wurde die Erhöhung der Gebühren (siehe Kasten) dann beschlossen. Die neuen Preise gelten ab 1. April dieses Jahres. Bürgermeister Schwarz gab sich in der Stadtratssitzung zuversichtlich, dass das Bad in der kommenden Saison wieder wie gewohnt geöffnet werden könne. Bei Bedarf sei es durchaus möglich, entspre- chende Rabatte auf den Eintrittspreis zu gewähren, sollte das Bad angesichts der Algensituation nur in Teilen zugänglich sein. Wie sich die Lage entwickelt, kann man allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzen, sagt Schwarz. Grundsätzlich wolle die Stadt das Bad im Frühjahr wieder öffnen. Im Rahmen der Sanierung sei nun die zweite Stufe erreicht. Dabei wird ein Granulat aus Quarzsand und Steinmehl einmal wöchentlich an verschiedenen Stellen in den See gebracht. Witterungsbedingt ruhen die Arbeiten derzeit. Sobald es aber wieder wärmer wird, soll die zeitaufwendige und arbeitsintensive Maßnahme fortgeführt werden.
Laut Bademeister Oliver Schwarz sind erste Ergebnisse bereits sichtbar. So klar sei das Wasser noch nie gewesen. Der Bürgermeister will jedoch keine falsche Euphorie verbreiten. Die Arbeiten werden noch ein zwei Jahre fortgeführt werden müssen. Schwarz hat auch schon mit der Thannhauser Feuerwehr gesprochen, die in diesem Jahr dabei helfen wird, das Granulat im See zu verteilen.
Unter Umständen sei zu überlegen, ob die Maßnahme auch über die kommenden Jahre hinaus in etwas geringerem Umfang erfolgen muss.„Wir brauchen jetzt Wärme, damit wir sehen, was von unten kommt“, sagt Schwarz.