Mittelschwaebische Nachrichten

Günzburg sinnt auf Revanche

Noch nie seit dem Aufstieg konnte der VfL gegen den TSV Lohr gewinnen. Jetzt stehen die Vorzeichen gut. Doch der Gegner steht unter Druck und ist gefährlich

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Günzburg Vor zwei Jahren war der nächste Gegner der Günzburger Handballer, der TSV Lohr, gemeinsam mit dem VfL als nordbayeri­scher Landesliga­meister in die bayerische Eliteliga aufgestieg­en. In der ersten Bayernliga-Saison gelang den Unterfrank­en der Klassenerh­alt sehr souverän, während die Schwaben lange zittern mussten. Beim Aufeinande­rtreffen am Samstag (Anpfiff 19.30 Uhr) in der Rebayhalle sind die Vorzeichen ein wenig anders. Denn Günzburg kämpft um den Titel des Vizemeiste­rs.

Zwar dürften die Gäste mit ihren 16:20 Punkten nicht unzufriede­n sein, doch ein paar Punkte benötigen die Schützling­e von Trainer Bernd Becker schon noch. Denn den viertletzt­en Platz muss man aktuell als Bayernliga-Abstiegska­ndidat nämlich ganz genau im Auge behalten, denn in der Dritten Liga Ost geraten aktuell mit Bad Neustadt und Coburg II zwei bayerische Teams immer stärker in den Abstiegsst­rudel. Sollten sie scheitern, dann steigen vier Teams ins Landesliga-Unterhaus ab. Die Lohrer kommen also nicht zum Winterausf­lug. Es geht um dringend notwendige Punkte.

Handball in Lohr hat Tradition. Angeführt von der ungarische­n Handballle­gende Janos Wagenbach gehörten die Mainfranke­n lange zum Inventar der damals drittklass­igen Regionalli­ga. Den letzten bayerische A-Jugendtite­l errang der VfL Günzburg ebenfalls in Lohr, die Kees-Brüder, Wolfgang Siegl, Uwe Rötzer oder Markus Bögner waren damals die jugendlich­en Leistungst­räger. Diese Tradition spürt man, wenn man in der Spessartto­rhalle zu Gast ist.

Doch in die Günzburger Rebayhalle strömen noch mehr Zuschauer aus den unterschie­dlichsten Generation­en. Da im bayerische­n Norden der Spielermar­kt hart umkämpft ist – die Bundesligi­sten Erlangen, Coburg und Rimpar holen die Talente sehr früh und bauen damit ihre Reservetea­ms auf – setzen auch die Lohrer auf eine Vielzahl von auswärtige­n Spielern. Das Einzugsge- biet ist dabei ganz Europa. Sage und schreibe sechs TSV-Spieler haben ihr Handball-Einmaleins im Ausland erlernt. Aus Ungarn, Tschechien, Lettland und der Slowakei kommen die internatio­nal erfahrenen Lohrer Handballer. Ein großer Aufwand, den der sympathisc­he Verein da betreiben muss, um den hohen Personalan­forderunge­n der Liga gerecht zu werden. Dass es auch anders geht, zeigt der VfL Günzburg, dessen Spieler allesamt aus Schwaben kommen, die meisten davon sind sogar komplett im eigenen Verein ausgebilde­t worden.

Beim Aufeinande­rtreffen am Samstag hofft VfL-Trainer Hofmeister, sich einen Bayernliga­Traum verwirklic­hen zu können. Denn noch nie gelang in der jüngeren Handballge­schichte ein Sieg gegen die Lohrer Handballfr­eunde. In der Vorsaison vermasselt­en die TSV-Spieler Günzburg erst die Bayernliga-Heimpremie­re und bescherten dann kurz nach Weihnachte­n eine schonungsl­ose Auswärtspa­ckung. Im Hinspiel war es diese Saison zwar ganz knapp, doch am Ende fuhren die Weinroten punktlos unglücklic­h mit 22:24 nach Hause. Pascal Buck verletzte sich damals. Und obwohl Hofmeister mit der Angriffsle­istung seiner Schützling­e am vergangene­n Wochenende in Rimpar überhaupt nicht zufrieden war, ist er positiv gestimmt. Denn bis auf Stefan Knittl, der nach einer Verletzung seine Schiene mittlerwei­le wieder los ist, sind alle Spieler fit und fiebern der schwierige­n Aufgabe erfolgshun­grig entgegen. Richtig erfolgreic­h kann die Runde nämlich nur dann werden, wenn endlich der erste Sieg gegen den TSV Lohr an die weinrote Fahne geheftet werden kann.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Trotz Krankheit ließ es sich VfL Trainer Stephan Hofmeister am vergangene­n Wochenende nicht nehmen, seine Mannschaft auf der Auswärtsfa­hrt zu begleiten. Jetzt will er wiedererst­arkt seine Jungs zum Sieg coachen.
Foto: Ernst Mayer Trotz Krankheit ließ es sich VfL Trainer Stephan Hofmeister am vergangene­n Wochenende nicht nehmen, seine Mannschaft auf der Auswärtsfa­hrt zu begleiten. Jetzt will er wiedererst­arkt seine Jungs zum Sieg coachen.

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