Mittelschwaebische Nachrichten

Das Frundsberg­fest wird deutlich teurer

Die Ehrenamtli­chen beklagen immer höhere Ausgaben. Stadtrat und Bürgermeis­ter betonen in einer gemeinsame­n Erklärung, die Hilfen seien schon aufgestock­t worden

- VON JOHANN STOLL Frundsberg­fest 29. Juni bis 8. Juli 2018

Mindelheim Das Frundsberg­fest alle drei Jahre ist das überregion­ale Aushängesc­hild der Unterallgä­uer Kreisstadt. Zehntausen­de kommen nach Mindelheim und freuen sich an dem authentisc­hen Fest mit seinen Landsknech­tslagern und den großen Festzügen, das seinesglei­chen sucht. Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen berichten und machen so auf die Stadt aufmerksam. Der Werbeeffek­t des Festes, das die Mitglieder des Frundsberg Festringes ehrenamtli­ch auf die Beine stellen, ist kaum zu überschätz­en.

Das Frundsberg­fest ist alle drei Jahre aber auch ein finanziell­er Kraftakt. Weil die Kosten immer höher ausfallen, sehen die Ehrenamtli­chen für das Fest heuer nur einen Ausweg: Die Ticketprei­se müssen spürbar angehoben werden.

Statt bisher fünf Euro sind dann neun Euro fällig. Im Vergleich zu anderen historisch­en Festen ist das zwar immer noch günstig. Oettingen und Nördlingen zum Beispiel liegen deutlich über der Zehn-EuroGrenze. Und doch ist dem Vorsitzend­en Norbert Sliwockyj und den übrigen Vorstandsm­itgliedern etwas mulmig zumute angesichts des notwendige­n Preissprun­ges. Denn bei nicht optimalem Wetter könnte das den Besucherza­hlen schaden.

Vor allem die Festzüge, und da besonders die Pferde, kommen heuer deutlich teurer. Pro Umzug werden es 20 000 Euro mehr sein, sagte Sliwockyj. Die Redaktion unserer Zeitung hat bei allen politische­n Gruppierun­gen und bei Bürgermeis­ter Stephan Winter nachgefrag­t, ob die Stadt dem Festring nicht etwas mehr entgegenko­mmen könnte. Stadtrat und Bürgermeis­ter Stephan Winter weisen in einer gemeinsame­n Erklärung darauf hin, sie hätten schon draufgesat­telt.

Die Stadt komme dem Festring bei der Übernahme von Mehrkosten entgegen, heißt es in der Erklärung. Der Barzuschus­s wurde – im Vergleich zum Jahr 2015 – von 40000 auf 45 000 Euro erhöht. Diese Übereinkun­ft war aufgrund der gestiegene­n Kosten in enger Abstimmung mit dem Frundsberg Festring in einem einstimmig­en Beschluss des Stadtrats getroffen worden. Zudem übernimmt die Stadt Mindelheim eine Ausfallbür­gschaft in Höhe von 50 000 Euro.

Zusätzlich werden dem Festring 90 Prozent der Personalko­sten, die durch Arbeiten des Bauhofs anfallen, erlassen. Hierzu zählen die Unterstütz­ung bei der Vorbereitu­ng wie das Einhängen von Toren, Begrünung und Aufbau von Bänken bei den Umzügen, die Vorbereitu­ng von Stromansch­lüssen beziehungs­weise Stromkäste­n, die Bereitstel­lung von Lager- und Abstellflä­chen beispielsw­eise für Pferde, die Bearbeitun­g verkehrsre­chtlicher Anordnunge­n und die Ausschilde­rung von Umleitungs­strecken sowie morgendlic­he Aufräumarb­eiten nach den Altstadtfe­sten. Auch für alle zusätzlich­en Sicherheit­smaßnahmen, die aufgrund der gestiegene­n Gefahren getroffen werden müssen, trägt die Stadt die Kosten. Hier sind beispielsw­eise erstmals Gitter zur Absicherun­g der Querungsmö­glichkeite­n für Rettungskr­äfte oder Betonblöck­e zur Abwehr von FahrzeugAt­tacken geplant. Zum aktuellen Zeitpunkt könne jedoch noch nicht im Detail gesagt werden, welche Vorkehrung­en getroffen werden, da die Planungen für das umfangreic­he Sicherheit­skonzept noch nicht abgeschlos­sen sind, heißt es in der gemeinsame­n Erklärung von Bürgermeis­ter und Stadtrat.

Mit dieser Unterstütz­ung ermögliche die Stadt Mindelheim dem Frundsberg Festring eine Preisgesta­ltung, die im Hinblick auf Qualität und Umfang des Festes angemessen und im Vergleich zu anderen historisch­en Festen dieser Größenordn­ung üblich ist.

Im Preis inbegriffe­n sind neben den Umzügen an den Sonntagen auch das Altstadtfe­st, die Märkte, Vorführung­en der Fahnenschw­inger, Musik und Fechtvorfü­hrungen. Kinder bis einschließ­lich 14 Jahre haben freien Eintritt. Auf Anregung der Stadt wurden die Preise für Menschen mit Behinderun­g, die bisher den vollen Preis bezahlt haben, reduziert. Nun zahlen diese inklusive Begleitper­son sechs Euro.

Am Sicherheit­skonzept wird derzeit noch gearbeitet

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