Mittelschwaebische Nachrichten
Das Frundsbergfest wird deutlich teurer
Die Ehrenamtlichen beklagen immer höhere Ausgaben. Stadtrat und Bürgermeister betonen in einer gemeinsamen Erklärung, die Hilfen seien schon aufgestockt worden
Mindelheim Das Frundsbergfest alle drei Jahre ist das überregionale Aushängeschild der Unterallgäuer Kreisstadt. Zehntausende kommen nach Mindelheim und freuen sich an dem authentischen Fest mit seinen Landsknechtslagern und den großen Festzügen, das seinesgleichen sucht. Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen berichten und machen so auf die Stadt aufmerksam. Der Werbeeffekt des Festes, das die Mitglieder des Frundsberg Festringes ehrenamtlich auf die Beine stellen, ist kaum zu überschätzen.
Das Frundsbergfest ist alle drei Jahre aber auch ein finanzieller Kraftakt. Weil die Kosten immer höher ausfallen, sehen die Ehrenamtlichen für das Fest heuer nur einen Ausweg: Die Ticketpreise müssen spürbar angehoben werden.
Statt bisher fünf Euro sind dann neun Euro fällig. Im Vergleich zu anderen historischen Festen ist das zwar immer noch günstig. Oettingen und Nördlingen zum Beispiel liegen deutlich über der Zehn-EuroGrenze. Und doch ist dem Vorsitzenden Norbert Sliwockyj und den übrigen Vorstandsmitgliedern etwas mulmig zumute angesichts des notwendigen Preissprunges. Denn bei nicht optimalem Wetter könnte das den Besucherzahlen schaden.
Vor allem die Festzüge, und da besonders die Pferde, kommen heuer deutlich teurer. Pro Umzug werden es 20 000 Euro mehr sein, sagte Sliwockyj. Die Redaktion unserer Zeitung hat bei allen politischen Gruppierungen und bei Bürgermeister Stephan Winter nachgefragt, ob die Stadt dem Festring nicht etwas mehr entgegenkommen könnte. Stadtrat und Bürgermeister Stephan Winter weisen in einer gemeinsamen Erklärung darauf hin, sie hätten schon draufgesattelt.
Die Stadt komme dem Festring bei der Übernahme von Mehrkosten entgegen, heißt es in der Erklärung. Der Barzuschuss wurde – im Vergleich zum Jahr 2015 – von 40000 auf 45 000 Euro erhöht. Diese Übereinkunft war aufgrund der gestiegenen Kosten in enger Abstimmung mit dem Frundsberg Festring in einem einstimmigen Beschluss des Stadtrats getroffen worden. Zudem übernimmt die Stadt Mindelheim eine Ausfallbürgschaft in Höhe von 50 000 Euro.
Zusätzlich werden dem Festring 90 Prozent der Personalkosten, die durch Arbeiten des Bauhofs anfallen, erlassen. Hierzu zählen die Unterstützung bei der Vorbereitung wie das Einhängen von Toren, Begrünung und Aufbau von Bänken bei den Umzügen, die Vorbereitung von Stromanschlüssen beziehungsweise Stromkästen, die Bereitstellung von Lager- und Abstellflächen beispielsweise für Pferde, die Bearbeitung verkehrsrechtlicher Anordnungen und die Ausschilderung von Umleitungsstrecken sowie morgendliche Aufräumarbeiten nach den Altstadtfesten. Auch für alle zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, die aufgrund der gestiegenen Gefahren getroffen werden müssen, trägt die Stadt die Kosten. Hier sind beispielsweise erstmals Gitter zur Absicherung der Querungsmöglichkeiten für Rettungskräfte oder Betonblöcke zur Abwehr von FahrzeugAttacken geplant. Zum aktuellen Zeitpunkt könne jedoch noch nicht im Detail gesagt werden, welche Vorkehrungen getroffen werden, da die Planungen für das umfangreiche Sicherheitskonzept noch nicht abgeschlossen sind, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von Bürgermeister und Stadtrat.
Mit dieser Unterstützung ermögliche die Stadt Mindelheim dem Frundsberg Festring eine Preisgestaltung, die im Hinblick auf Qualität und Umfang des Festes angemessen und im Vergleich zu anderen historischen Festen dieser Größenordnung üblich ist.
Im Preis inbegriffen sind neben den Umzügen an den Sonntagen auch das Altstadtfest, die Märkte, Vorführungen der Fahnenschwinger, Musik und Fechtvorführungen. Kinder bis einschließlich 14 Jahre haben freien Eintritt. Auf Anregung der Stadt wurden die Preise für Menschen mit Behinderung, die bisher den vollen Preis bezahlt haben, reduziert. Nun zahlen diese inklusive Begleitperson sechs Euro.
Am Sicherheitskonzept wird derzeit noch gearbeitet