Mittelschwaebische Nachrichten
Krumbacher Messerstecher vor Gericht
Vor einem halben Jahr attackierte ein 17-Jähriger nahe des Bahnhofs einen anderen Jugendlichen und verletzte ihn schwer. Jetzt wird ihm der Prozess gemacht
Krumbach/Memmingen Es war eine Tat, die Entsetzen ausgelöst hat in Krumbach: Anfang November 2017 spielte sich nahe des Bahnhofs eine Bluttat ab. Ein 17-Jähriger griff in der Ulmer Straße westlich der Bahngleise einen 16-Jährigen mit einem Messer an und verletzte ihn schwer. Obwohl der Täter anschließend geflüchtet war, konnte die Polizei ihn mithilfe von Zeugen schnell ausfindig machen und in seiner Wohnung festnehmen, wo auch die Tatwaffe sichergestellt wurde. Seither sitzt der Jugendliche in Untersuchungshaft.
Am gestrigen Montag begann nun der Prozess gegen ihn. Weil der Angeklagte noch minderjährig ist, wird am Landgericht Memmingen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ver- Minderjährige genießen vor dem Gesetz besonderen Schutz, ihre Persönlichkeitsrechte werden höher gewichtet als bei erwachsenen Angeklagten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Jugendlichen aus dem Landkreis Günzburg versuchten Totschlag vor. Die Verhandlung konnte am gestrigen Montag jedoch nicht abgehandelt. schlossen werden. Vonseiten des Gerichts gab es zum Verlauf des Prozessauftakts keine Informationen. Weitere Verhandlungstermine sind für 23. April und 7. Mai angesetzt.
In rund zwei Wochen, am 27. April, wird zudem eine weitere schwere Gewalttat verhandelt, die im vergangenen Jahr Krumbach beschäftigte. Fünf junge Männer und Frauen müssen sich am Landgericht Memmingen wegen versuchten Mordes verantworten. Sie hatten Mitte Oktober einen 25-Jährigen nahe des Freibads nachts in einen Hinterhalt gelockt und so schwer verprügelt, dass er schwere Kopfverletzungen davontrug. Die Täter und das Opfer kannten sich, vorausgegangen war ein Streit. Zwei der mutmaßlichen Täter, ein 24- und ein 21-Jähriger, befanden sich zuletzt in Untersuchungshaft.