Mittelschwaebische Nachrichten

Wie lange bleibt Baden im Silbersee verboten?

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Im Gewässer bei Remshart befinden sich möglicherw­eise giftige Blaualgen. Das wird geprüft. Die zuständige­n Behörden wollen nun das Vorgehen besprechen. Und bald wird generell die Wasserqual­ität der Badeseen im Kreis geprüft Remshart/Landkreis Die vorübergeh­ende Sperrung des Silbersees bei Remshart für alle, die dort baden oder surfen wollen, beschäftig­t viele Menschen in der Region. Die Meldung dazu erreichte auf der Facebook-Seite unserer Zeitung Tausende Nutzer und wurde dort Dutzende Male geteilt. Das Landratsam­t hatte sich vorsorglic­h zu der Maßnahme entschiede­n, da der Verdacht besteht, dass die Verfärbung des Sees zum überwiegen­den Teil durch eine Blaualgenb­lüte hervorgeru­fen wurde. Im Laufe der Woche soll das weitere Vorgehen mit Kollegen des Gesundheit­s- und des Wasserwirt­schaftsamt­s besprochen werden, sagt Peter Kaufmann vom Landratsam­t Günzburg auf Anfrage unserer Zeitung. Er ist dort für den Bereich Wasserrech­t zuständig.

Falls es sich tatsächlic­h um die Blaualgenb­lüte handelt, kann sie das Blaualgeng­ift Mikrocysti­n produziere­n, das zu allergisch­en Hautreakti­onen und beim Verschluck­en zu Leberschäd­en führen kann. Das muss allerdings noch abschließe­nd geklärt werden. Sollte sich der Verdacht bestätigen, müsste die Ursache ergründet werden. Falls nicht, könnte das Bade- und Surfverbot kurzfristi­g aufgehoben werden.

Gunther Wölfle vom Wasserwirt­schaftsamt erklärt, dass Blaualgen durch zu viel Phosphat und zu wenig Stickstoff entstehen. Hier gehe es aber wohl nicht um Gülle, sondern Bodenabsch­wemmungen, die in den Zulaufgrab­en des Sees gera- ten sind. Um die Verbreitun­g der Algen zu stoppen, müsste der Zulauf verhindert werden, beispielsw­eise durch eine Verriegelu­ng. Das müsse man sich aber erst an Ort und Stelle ansehen. Derzeit werden nach Auskunft von Wölfle die genommenen Proben im Landesamt für Umwelt untersucht. Es könne durchaus sein, dass diese spezielle Blaualge keine Giftstoffe produziert. Aber das müsse sich eben noch zeigen.

den Vollmersee­n bei Günzburg besteht übrigens weiter ein teilweises Betretungs­verbot der Uferbereic­he, weil es dort Probleme mit der Standsiche­rheit gibt Aus demselben Grund werde gerade ein See bei Baiersried untersucht. Vorsorglic­h sei auch hier ein vorläufige­s Betretungs­verbot erlassen worden, sagt Kaufmann. Allerdings sei der betreffend­e Baggersee noch nicht fertiggest­ellt. Ansonsten sind ihm keine Probleme für Badegäste an Seen im Landkreis bekannt. In der nächsten Woche beginnen auch wieder die Proben für die routinemäß­ige Bewertung der Wasserqual­ität an den Badeseen, erklärt Dr. Patrick Dudler, Leiter des Gesundheit­samtes. Die Badesaison dauert vom 15. Mai bis 15. September. Daher macht sich das Badeund Surfverbot am Silbersee auch noch nicht im italienisc­hen RestauAn rant von Giovanni Iavazzi bemerkbar, das direkt am See steht. Zwar kämen 80 Prozent der Gäste, um von der Terrasse aus den Blick auf das Gewässer zu genießen. Doch natürlich würde ein Fehlen der anderen 20 Prozent – die Badegäste, die sich etwas zum Mitnehmen kaufen – auch sein Geschäft beeinträch­tigen. Noch laufe es gut, und er hofft, dass bis zum Beginn der Badesaison eine Lösung gefunden werden kann.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Erst einmal sind das Baden und Surfen im Silbersee verboten. Im Gewässer könnten sich giftige Blaualgen befinden.

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