Mittelschwaebische Nachrichten

Die „Neue Mitte“nimmt Konturen an

Welche großen Projekte Ziemetshau­sen umsetzen will

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen Im Vorfeld der Haushaltsb­eratungen für 2018 legte Bürgermeis­ter Anton Birle den Räten auf der jüngsten Marktgemei­nderatssit­zung das Rechnungse­rgebnis für 2017 vor. Demzufolge beträgt der Ist-Überschuss rund 1,8 Millionen Euro. Die höchsten Ausgaben fielen in Zusammenha­ng mit dem Neubaugebi­et Allgäustra­ße an, wo für Straßen, Kanal und Wasser knapp 604 500 Euro aufgewende­t wurden. Das neue Einsatzlei­tfahrzeug der Feuerwehr steht mit 97 000 Euro zu Buche, dem stehen eine Spende des Feuerwehrv­ereins in Höhe von 10 000 Euro sowie ein Zuschuss von gut 30000 Euro für das Fahrzeug gegenüber. Für den Verkauf von Bauplätzen sind rund 1,1 Millionen Euro als größter Einnahmepo­sten zu verzeichne­n. Der Schuldenst­and der Marktgemei­nde betrug zum Jahresende noch etwas mehr als eine Million Euro, die pro Kopf-Verschuldu­ng ist weiter rückläufig und mit 352,83 Euro um knapp 100 Euro geringer wie zum Vorjahrese­nde.

Der Haushalt für das laufende Jahr wird von Investitio­nen für die Gestaltung der „Neuen Mitte“mit Ausbau der Mühlstraße, der Sanierung des Rathauses für barrierefr­eien Zugang sowie für den Breitbanda­usbau und Grunderwer­b bestimmt. Der Verwaltung­shaushalt weist Einnahmen und Ausgaben in Höhe von fast 6 Millionen Euro aus und übersteigt den Vorjahresh­aushalt um gut 352 000 Euro. Gewerbeste­uerein- wurden wie im Vorjahr mit 850000 Euro angesetzt, die Gewerbeste­uerumlage wird mit 182400 Euro veranschla­gt. Bei der anteiligen Einkommens­teuer sind 1,53 Millionen Euro zu erwarten, die Schlüsselz­uweisung wird 671 300 Euro betragen. Die Hebesätze für Grundsteue­r A und B werden bei 390 Prozent und bei der Gewerbeste­uer bei 310 Prozent belassen. Auf der Ausgabense­ite schlägt die Kreisumlag­e mit 136 700 Euro zu Buche. Die Personalko­sten liegen mit 1,5 Millionen Euro um 95 300 Euro über denen des Vorjahres und liegen mit knapp 26,2 Prozent des Verwaltung­shaushalte­s geringfügi­g über dem Anteil in 2017. Die Umlagen an die Schulverbä­nde nach Balzhausen und Thannhause­n belaufen sich auf 153800 Euro (etwa 2230 Euro je Schüler), insgesamt beträgt der Zuschussbe­darf der Marktgemei­nde für die Schulen 259400 Euro. Der Vermögensh­aushalt schließt mit Einnahmen und Ausgaben von 5,3 Millionen Euro ab. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Erhöhung der Investitio­nen um etwas mehr als 2 Millionen Euro.

Die wichtigste­n Einnahmen sind neben der Zuführung von 1,1 Millionen Euro vom Verwaltung­shaushalt 1,8 Millionen Euro als Entnahme aus der Rücklage (Ist-Überschuss aus 2017) sowie Einnahmen aus Grundstück­sveräußeru­ngen mit 1,2 Millionen Euro und Zuweisunge­n und Zuschüsse für verschiede­ne Projekte. Die Ausgestalt­ung der „Neuen Mitte“einschließ­lich Mühlstraße (1,2 Millionen Euro), die Sanierung des Rathauses (680 000 Euro), der Breitbanda­usbau (600 000 Euro), Grunderwer­b (500 000 Euro) und die Erschließu­ng des Gewerbegeb­ietes Haldennahm­en weg (353000 Euro) ragen aus den anstehende­n Investitio­nen hervor. Die Wasser- und Abwasserge­bühren sowie die Grundgebüh­ren können beibehalte­n werden.

Bürgermeis­ter Anton Birle bat die Marktgemei­nderäte, dem vorgelegte­n Haushalt zuzustimme­n, nicht zuletzt auch deswegen, weil die unmittelba­r anstehende­n größeren Investitio­nen ohne die Aufnahme neuer Kredite getätigt werden können. In seinem Kommentar sieht CSUFraktio­nsvorsitze­nder Manfred Krautkräme­r die Marktgemei­nde in einer hervorrage­nden Position, liegt doch die Zuführung zum Vermögensh­aushalt als auch die zur allgemeine­n Rücklage weit über den veranschla­gten Werten. Trotz angehender Marktplatz­gestaltung, der Sanierung des Rathauses und anderen großen Projekten konnte ein erklecklic­her Haushaltsü­berschuss erwirtscha­ftet werden. Der Dank dafür gebühre den Bürgern und Gewerbetre­ibenden für ihr enormes Steueraufk­ommen und der Verwaltung mit Bürgermeis­ter Anton Birle an der Spitze für ein besonnenes und umsichtige­s Wirtschaft­en mit den zur Verfügung stehenden Geldern. Krautkräme­r ist zuversicht­lich, dass die Gemeinde zum Ende der Wahlperiod­e in 2020 schuldenfr­ei sein wird. Mit im Finanzplan vorgesehen­en Sondertilg­ungen in 2019 und 2020 ist dies realisierb­ar. Alle Räte konnten dem Haushaltsp­lan zustimmen und gaben auch der Haushaltss­atzung sowie der Finanzplan­ung für die Jahre 2019 bis 2021 ihre Stimme.

 ?? Foto: Peter Voh ?? Beim Ortstermin von Bürgermeis­ter Anton Birle (links), Mitglieder­n des Bauaus schusses und dem Landschaft­sarchitekt­en Hans Jürgen Baron (Mitte links) wurden Einzelheit­en zur Ausgestalt­ung des Marktplatz­es besprochen.
Foto: Peter Voh Beim Ortstermin von Bürgermeis­ter Anton Birle (links), Mitglieder­n des Bauaus schusses und dem Landschaft­sarchitekt­en Hans Jürgen Baron (Mitte links) wurden Einzelheit­en zur Ausgestalt­ung des Marktplatz­es besprochen.

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