Mittelschwaebische Nachrichten
Keine weiteren Ladesäulen für E Autos in Thannhausen
Warum sich die Räte für eine öffentliche E-Bike-Ladesäule, aber gegen eine Kfz-Ladestation in der Innenstadt entscheiden
Thannhausen Josef Brandner betrachtete die Angelegenheit ganz grundsätzlich: Die zweite automobile Revolution sei im Gange, käme aber nicht in Fahrt. Das Interesse an E-Mobilen sei zu gering, weil es an Lademöglichkeiten für Akkus im öffentlichen Bereich fehle, erklärte er.
Wer die E-Mobilität voranbringen wolle, müsse also aktiv werden. Zu entscheiden hatten die Stadträte, ob Ladestationen für Elektroautos und Elektrofahrräder in der Bahnhofstraße im Umfeld der Stadionkapelle installiert werden sollten. Eine E-Bike-Säule koste die Stadt rund 1650 Euro, informierte Bürgermeister Georg Schwarz. Den Strom für die vier Fächer, in denen die Akkus von E-Bikes oder Handys nachgeladen werden könnten, würde die Stadt kostenfrei stellen. Die Ladestation für die Elektroautos würde von der LEW eingerichtet. Die
Nicht einzusehen, warum die Mobilität einiger weniger von der Mehrheit der Bürger subventioniert werden soll.
Stadt müsste sie für sechs Jahre mieten und würde dafür rund 6000 Euro bezahlen. Der abgenommene Strom würde den Haltern der Autos jedoch in Rechnung gestellt. Georg Schwarz meinte, Ladestationen seien ein geeignetes Mittel, die Innenstadt attraktiver zu machen.
Monika Wiesmüller-Schwab sah das auch so, zumal die Ladesäulen durch Beklebung mit den Stadtfarben auch ästhetisch ansprechend gestaltet werden könnten. Allerdings meinte sie einschränkend, für eine weitere Auto-Ladestation sei die Zeit noch nicht reif, denn die bereits vorhandene Station auf dem Parkplatz beim Rathaus sei keineswegs ausgelastet. Peter Schoblocher meinte, das Aufstellen von Ladestationen sei Aufgabe der Automobilhersteller und der Stromerzeuger. Der Markt müsse das regeln und der Bürger sollte nicht für die Kosten neuer technischer Entwicklungen aufkommen müssen. Ähnlich beurteilten den Sachverhalt Manfred Göttner, Rudolf Haug und Josef Es sei gar nicht einzusehen, warum die Mobilität einiger weniger Bürger von der Mehrheit der Bürger subventioniert werden solle, erklärte Merk.
Das widerspreche allen Haushaltsgrundsätzen. Herbert Fischer und Josef Brandner sprachen sich dafür aus, das Thema Ladestationen ganz grundsätzlich anzugehen und ein Konzept zu erstellen. Wo könnten Ladestationen eingerichtet werden? Welchem Zweck sollten sie dienen? Wer habe den Nutzen und wer solle bezahlen? Stefan Herold und Albert Kytka hatten in der Diskussion bereits bezweifelt, ob eine Kfz-Ladestation in der BahnhofMerk. straße sinnvoll sei, schließlich verliere man dabei Parkplätze für potenzielle Kunden der Geschäfte. Bei einer Gegenstimme beschloss der Stadtrat die Errichtung einer E-Bike-Ladesäule in der Bahnhofstraße. Nur drei Räte stimmten für die KfzLadestation, die somit abgelehnt wurde.