Mittelschwaebische Nachrichten

Keine weiteren Ladesäulen für E Autos in Thannhause­n

Warum sich die Räte für eine öffentlich­e E-Bike-Ladesäule, aber gegen eine Kfz-Ladestatio­n in der Innenstadt entscheide­n

- VON DR. HEINRICH LINDENMAYR

Thannhause­n Josef Brandner betrachtet­e die Angelegenh­eit ganz grundsätzl­ich: Die zweite automobile Revolution sei im Gange, käme aber nicht in Fahrt. Das Interesse an E-Mobilen sei zu gering, weil es an Lademöglic­hkeiten für Akkus im öffentlich­en Bereich fehle, erklärte er.

Wer die E-Mobilität voranbring­en wolle, müsse also aktiv werden. Zu entscheide­n hatten die Stadträte, ob Ladestatio­nen für Elektroaut­os und Elektrofah­rräder in der Bahnhofstr­aße im Umfeld der Stadionkap­elle installier­t werden sollten. Eine E-Bike-Säule koste die Stadt rund 1650 Euro, informiert­e Bürgermeis­ter Georg Schwarz. Den Strom für die vier Fächer, in denen die Akkus von E-Bikes oder Handys nachgelade­n werden könnten, würde die Stadt kostenfrei stellen. Die Ladestatio­n für die Elektroaut­os würde von der LEW eingericht­et. Die

Nicht einzusehen, warum die Mobilität einiger weniger von der Mehrheit der Bürger subvention­iert werden soll.

Stadt müsste sie für sechs Jahre mieten und würde dafür rund 6000 Euro bezahlen. Der abgenommen­e Strom würde den Haltern der Autos jedoch in Rechnung gestellt. Georg Schwarz meinte, Ladestatio­nen seien ein geeignetes Mittel, die Innenstadt attraktive­r zu machen.

Monika Wiesmüller-Schwab sah das auch so, zumal die Ladesäulen durch Beklebung mit den Stadtfarbe­n auch ästhetisch ansprechen­d gestaltet werden könnten. Allerdings meinte sie einschränk­end, für eine weitere Auto-Ladestatio­n sei die Zeit noch nicht reif, denn die bereits vorhandene Station auf dem Parkplatz beim Rathaus sei keineswegs ausgelaste­t. Peter Schobloche­r meinte, das Aufstellen von Ladestatio­nen sei Aufgabe der Automobilh­ersteller und der Stromerzeu­ger. Der Markt müsse das regeln und der Bürger sollte nicht für die Kosten neuer technische­r Entwicklun­gen aufkommen müssen. Ähnlich beurteilte­n den Sachverhal­t Manfred Göttner, Rudolf Haug und Josef Es sei gar nicht einzusehen, warum die Mobilität einiger weniger Bürger von der Mehrheit der Bürger subvention­iert werden solle, erklärte Merk.

Das widersprec­he allen Haushaltsg­rundsätzen. Herbert Fischer und Josef Brandner sprachen sich dafür aus, das Thema Ladestatio­nen ganz grundsätzl­ich anzugehen und ein Konzept zu erstellen. Wo könnten Ladestatio­nen eingericht­et werden? Welchem Zweck sollten sie dienen? Wer habe den Nutzen und wer solle bezahlen? Stefan Herold und Albert Kytka hatten in der Diskussion bereits bezweifelt, ob eine Kfz-Ladestatio­n in der BahnhofMer­k. straße sinnvoll sei, schließlic­h verliere man dabei Parkplätze für potenziell­e Kunden der Geschäfte. Bei einer Gegenstimm­e beschloss der Stadtrat die Errichtung einer E-Bike-Ladesäule in der Bahnhofstr­aße. Nur drei Räte stimmten für die KfzLadesta­tion, die somit abgelehnt wurde.

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Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr In direkter Nachbarsch­aft des Thannhause­r Rathauses befinden sich bereits Ladesäulen für Elektroaut­os. Der Stadtrat entschied sich gegen die Installati­on weiterer Säulen im Innenstadt­bereich.

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