Mittelschwaebische Nachrichten

Viele Kommunen liefern dem Kreis die Daten nicht

Landratsam­t bietet Unterstütz­ung bei der Planung an. Nur eine Handvoll Gemeinden reagiert

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Günzburg Die fünf Städte und Marktgemei­nden Burgau, Krumbach, Günzburg, Jettingen-Scheppach und Neuburg an der Kammel haben im Gegensatz zu den anderen 29 Kommunen im Landkreis Günzburg eines gemeinsam: Sie haben – wie auf dem Bürgermeis­terseminar im Februar besprochen – dem Landratsam­t Einwohnerm­eldedaten zur Verfügung gestellt. Damit kann die Landkreisv­erwaltung ein Instrument entwickeln, das besser als in der Vergangenh­eit vorherzusa­gen vermag, ob es auch in einigen Jahren ausreichen­d Möglichkei­ten der Kinderbetr­euung am Ort gibt.

Seit fast fünf Jahren existiert in Deutschlan­d ein flächendec­kender Rechtsansp­ruch auf einen Kindergart­enplatz. Die gesetzlich­e Regelung schließt Kinder unter drei Jahren mit ein. Das Recht auf einen Betreuungs­platz wird für jedes Kind zwischen einem und drei Jahren gewährt.

Datenschut­zrechtlich ist das Überstelle­n der Daten nach Angaben von Antonia Wieland kein Problem. Und umständlic­h sei es auch nicht, so die Jugendamts­leiterin auf Nachfrage. „Mit fünf Klicks ist das erledigt.“

Es reiche gesetzlich nicht mehr aus, dass die Kommunen nur die Warteliste­n der Kindergärt­en zusammenfü­hrten. Für eine bessere Vorhersehb­arkeit müssten beispielsw­eise auch sogenannte Integratio­nskinder und Gastkinder (die Eltern des Kindes schicken es nicht am Wohnort in die Kita, sondern am Arbeitspla­tz) miteinbezo­gen werden. Mit Daten des Landesamte­s für Statistik will der Landkreis nicht planen, denn die, so Wieland, „sind zwei Jahre alt“. Die kommunale Bedarfspla­nung zur Kindertage­sbetreuung können die Gemeinden und Städte selbst angehen, gemeinsam mit dem Kreis; oder der Landkreis kann das auf Wunsch für die Kommunen übernehmen. Ohne entspreche­nde demografis­che Daten sei das allerdings nur Theorie.

Die Bürgermeis­ter hätten das Unterstütz­ungsangebo­t des Landratsam­tes gut aufgenomme­n, hieß es während der Sitzung des Bildungsbe­irats im Landkreis Günzburg am Donnerstag­nachmittag. Umso unverständ­licher sei es, dass sich nun so wenige bis zum Stichtag am gestrigen Freitag gemeldet hätten. „Wir können uns keinen Reim darauf machen“, sagt Wieland.

 ?? Symbolfoto: Johann Stoll ?? Die richtige Dimensioni­erung der Kindertage­sbetreuung vor Ort muss gut geplant sein – nicht zuletzt auch wegen eins Rechtsansp­ruches.
Symbolfoto: Johann Stoll Die richtige Dimensioni­erung der Kindertage­sbetreuung vor Ort muss gut geplant sein – nicht zuletzt auch wegen eins Rechtsansp­ruches.

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