Mittelschwaebische Nachrichten
Die Rolle Ludwig Heilmeyers
Vortrag beleuchtet Leben des Mediziners
Günzburg Professor Ludwig Heilmeyer genoss höchste Anerkennung: Der führende Hämatologe und Gründungsrektor der Universität Ulm durfte sich unter anderem mit mehreren Ehrendoktortiteln sowie dem großen Bundesverdienstkreuz schmücken. Doch im Jubiläumsjahr der Universität Ulm ist seine Rolle im Nationalsozialismus stärker ins öffentliche Interesse gerückt. Im Auftrag der Universitätsleitung hat der Medizinhistoriker Professor Florian Steger die Vergangenheit des Ulmer Gründungsrektors aufgearbeitet. In einem öffentlichen Vortrag am Donnerstag, 17. Mai, im Festsaal des Bezirkskrankenhauses Günzburg (LudwigHeilmeyer-Straße 2) beleuchtet Steger die verschiedenen Facetten des Gründungsrektors, dessen wichtige Stationen sowie die Rolle Ludwig Heilmeyers im Nationalsozialismus und in der Zeit danach.
In diesem Zusammenhang stellt sich auch in Günzburg die Frage nach einer Umbenennung der nach Heilmeyer benannten Straße an den Kliniken. Ähnliche Debatten zu möglichen Umbenennungen werden aktuell in vielen deutschen Städten geführt. Nicola Wenge stellt in ihrem Korreferat vor, wer sich andernorts an den Diskussionen beteiligt und wer die Entscheidung trifft. Die Historikerin erläutert außerdem Verfahren und Kriterien, um zu einer Entscheidung zu kommen und stellt die unterschiedlichen Ansätze im Umgang mit Straßennamen vor. Eingeladen zu diesem Vortrags- und Diskussionsabend sind neben den städtischen Entscheidungsträgern alle historisch Interessierte, insbesondere aber auch alle Anwohner, die von einer Umbenennung der Straße betroffen wären.
Der Eintritt zu der Veranstaltung, die um 19 Uhr beginnt, ist frei, eine Anmeldung ist nicht nötig.