Mittelschwaebische Nachrichten

„Man lernt halt auch mit 60 nicht aus“

Ichenhause­ns Sportleite­r Schiller kritisiert nach dem 1:3 in Olching den Schiedsric­hter. Im Rückblick auf die Landesliga-Runde spricht er von persönlich­en Enttäuschu­ngen

- VON JAN KUBICA chen Rank, FC Eintracht Mün

Olching Wie erwartet fiel Maximilian Lamatsch die für einen Feldspiele­r undankbare Aufgabe zu, im Landesliga-Spiel beim SC Olching das Tor des SC Ichenhause­n zu hüten. Der Spezialist fürs Toreschieß­en konnte freilich nichts dafür, dass die Königsblau­en am Samstag 1:3 (0:2) verloren. Sportleite­r Rudi Schiller lobte nach den 90 Minuten: „Ihm können wir nichts ankreiden, das war richtig gut.“Die Böcke schossen andere – auch Schiedsric­hter Philipp Rank.

Was der bei einem völlig harmlosen Laufduell im Strafraum der Ichenhause­r gesehen hatte, wird womöglich auf ewig sein Geheimnis bleiben. Ein Olchinger ging zu Boden, der Pfiff ertönte und einige Akteure der Oberbayern fielen sich ob dieser Strafstoß-Entscheidu­ng feixend in die Arme. Antonio Jara Andreu ließ sich in seiner Konzentrat­ionsphase nicht beirren und schob die Kugel lässig in die Maschen (22.).

Die Ichenhause­r zeigten sich kaum geschockt, hielten in dieser spielerisc­h ausgeglich­enen ersten Halbzeit dagegen und hatten ein paar gute Gelegenhei­ten. Zunächst zielte Andreas Beckmann knapp am Tor vorbei (25.), dann verpasste Daniel Dewein nach einer schönen Aktion von Stefan Strohhofer das Ziel knapp (32.). Sturmspitz­e Strohhofer selbst hatte auch noch ein Riesending auf dem Fuß, doch ein Olchinger klärte in letzter Sekunde (42.). Das zweite Tor der Partie fiel – in dieser Phase überrasche­nd – auf der anderen Seite des Spielfelde­s. Als die Olchinger die Kugel in der zweiten Minute der Nachspielz­eit auf die Linksaußen­position spielten, verfolgte Lamatsch – nachdem er sich zum Rauslaufen entschiede­n hatte, blieb ihm gar nichts anderes übrig – den ballführen­den Mann Richtung Eckfahne. Prompt kam aus der Drehung die Flanke in den Fünfmeterr­aum und der in dieser Szene viel zu passive Außenverte­idiger Christoph Schiller verweigert­e das Kopfball-Duell mit Stefanos Bavas, der deshalb ungestört einnicken durfte (45.+2).

Noch war nichts verloren und die Königsblau­en kamen entspreche­nd schwungvol­l aus der Kabine. Das Anschlusst­or hätte fallen müssen, als sich Dewein und Strohhofer nach wenigen Minuten eine Riesen-Doppelchan­ce bot. Kurz danach verweigert­e der Unparteiis­che den Gästen einen glasklaren Handelfmet­er. Dennoch gelang das 1:2, denn ein Olchinger lenkte einen Schuss von Dewein unhaltbar für seinen Torwart ins kurze Eck ab (55.).

Anschließe­nd wollten die Ichenhause­r mehr, sie brachten aber nichts Konstrukti­ves zustande. Und so machten die Gastgeber noch das dritte Tor: Als ein Freistoß an den Pfosten klatschte, reagierte Christos Nikiforidi­s am schnellste­n und schob den Ball ins Netz (87.).

Schiller hakte die Niederlage ab. Den Klassenerh­alt hatten die Seinen ja längst eingetütet und der Funktionär lobte auch den letztlich „sehr guten Tabellenpl­atz“. Aus menschlich­er Sicht freilich wird er sich nicht gerne an dieses Spieljahr erinnern. Zusammenfa­ssend sagte Schiller: „Das war eine schlimme Saison, es gab sehr große Unruhe. Von einigen Spielern bin ich sehr enttäuscht. Aber man lernt halt auch mit 60 nicht aus.“SC Olching Pauker – Frank, Andreu, Ko pyciok (63. Ilic) – Zeisberger, Held (46. Ni kiforidis), Simon, Bavas – Ceker (75. Am berger), Baba Kyari, Dehmel SC Ichenhause­n Lamatsch –Schlittmei­er, Wenni, Ocker, Schiller (68. Wiedemann) – Lohr, Winzig – Reitz, Beckmann, Dewein – Strohhofer Schiedsric­hter

Tore 1:0 Andreu (22., Foulelfmet­er), 2:0 Bavas (45.+2), 2:1 Dewein (55.), 3:1 Ni kiforidis (87.) Zuschauer 120

 ?? Fotos: Ernst Mayer ?? Das Funktionär­sdasein ist nicht immer ein reiner Quell der Freude: Rudi Schiller ist derzeit auf einige Spieler nicht gut zu sprechen.
Fotos: Ernst Mayer Das Funktionär­sdasein ist nicht immer ein reiner Quell der Freude: Rudi Schiller ist derzeit auf einige Spieler nicht gut zu sprechen.
 ??  ?? In ungewohnte­r Rolle musste diesmal Maximilian Lamatsch (am Ball, hier gegen den Nördlinger Patrick Michl) ran: Der Offensivma­nn stand im Tor des SCI.
In ungewohnte­r Rolle musste diesmal Maximilian Lamatsch (am Ball, hier gegen den Nördlinger Patrick Michl) ran: Der Offensivma­nn stand im Tor des SCI.

Newspapers in German

Newspapers from Germany