Mittelschwaebische Nachrichten
Jettingen nutzt die Gunst der Stunde
Spiel der Woche Gegen entkräftete Waldstetter gelingen dem Kreisligisten sechs Tore. Die Gäste bemühen sich, doch ein vierter Kraftakt innerhalb von sieben Tagen ist nicht drin
Jettingen Mit einem überdeutlichen 6:1-Heimerfolg hat sich der VfR Jettingen von gut und gerne 120 heimischen Fans verabschiedet, die gestern bei schwülwarmem Wetter den Weg in den Sportpark gefunden hatten. Der VfR kletterte mit diesem Dreier in der Tabelle der Fußball-Kreisliga West an den Gästen aus Waldstetten vorbei und belegt vor dem finalen Spieltag den hervorragenden fünften Tabellenplatz.
Die Partie begann gleich mit einem Highlight. Der Sekundenzeiger hatte noch nicht ein Mal das Ziffernblatt umrundet, als die Waldstetter die Defensive der Jettinger aushebelten, das Spielgerät allerdings aus bester Position nicht in den Maschen des VfR-Gehäuses unterbringen konnten.
Diese Aktion schienen die Zachwey-Schützlinge offensichtlich benötigt zu haben, denn von nun an waren die Jettinger hellwach. Der SV Waldstetten, offenbar von der eigenen guten Möglichkeit noch ganz berauscht, ließ in den nächsten Minuten im Abwehrbereich einiges zu wünschen übrig und kassierte durch Nico Fritz nach fünf und durch Fabian Findler nach elf Minuten zwei durchaus vermeidbare Gegentreffer. Doch den Gästen aus der Faschingshochburg merkte man zunächst nicht an, dass es sich für sie bereits um das vierte Spiel innerhalb von nur sieben Tagen handelte. Der SVW schaltete auf Offensive um und war prompt erfolgreich. Christoph Bader verkürzte für die GelbSchwarzen. Nun wogte das Spiel hin und her, absolut kurzweilig für die Zuschauer. Einziges Manko: Treffer wollten zunächst keine mehr fallen.
Doch dann nahm das Schicksal für die Waldstetter seinen Lauf. Nach einem Doppelschlag durch Johannes Fischer (41.) und Stefan Gottwald (43.) zeigte der Kräfteverschleiß der vergangenen Tage doch Wirkung. Und als kurz nach dem Wechsel Jettingen neuerlich durch Fischer (49.) und Gottwald (52.) auf 6:1 davonzog, gaben sich die entkräfteten Gäste verloren. Was nun folgte, war Sommerfußball der besten Art. Jettingen wollte nicht mehr tun und Waldstetten konnte nicht mehr tun.
Hinterfragt werden müsste in diesem Zusammenhang vielleicht die eine oder andere vor der Winterpause vollzogene Spielabsage, aber besonders der viel zu enge RestSpielzeitraum nach der Winterpause. Vier Begegnungen in sieben Tagen – was würde wohl ein FußballBundesligist zu solch einer Belastung sagen?