Mittelschwaebische Nachrichten
Bei Lyon dreht sich alles um Maroszan
Im Frauenfinale zwischen Olympique und Wolfsburg treffen die beiden besten Teams Europas aufeinander. DFB-Nationalspielerin ist zentrale Figur der Französinnen
Kiew Ihren Wechsel nach Frankreich vor gut zwei Jahren hat Dzsenifer Marozsan nicht eine Sekunde bereut. Warum auch, besser konnte es für die deutsche Nationalspielerin kaum laufen. Wie 2017 wurde die Starspielerin von Olympique Lyon gerade erst zur Fußballerin des Jahres in Frankreich gewählt. Und wie 2017 winkt eine Super-Saison mit dem Triple-Gewinn.
Teil eins wurde mit der Meisterschaft bereits geschafft, am heutigen Donnerstag (18 Uhr/Sport1) könnte im Champions-League-Finale gegen den VfL Wolfsburg in Kiew der zweite Schritt folgen. „Ich bin so glücklich in dieser Mannschaft zu spielen“, sagt Marozsan vor dem Endspiel gegen den deutschen Meister. Die 26-Jährige hat großen Anteil daran, dass Lyon die ÜberMannschaft in Europa ist. Zum siebten Mal in den vergangenen neun Jahren steht der Klub aus Südfrankreich im Champions-LeagueFinale, viermal konnte Olympique bereits den Titel gewinnen. Vor Wolfsburg hat Ma- rozsan aber Respekt. „Das ist ein großer Klub, es treffen die zwei besten Mannschaften aus Europa aufeinander“, sagt die Mittelfeldspielerin, die von 2009 bis 2016 für den 1. FFC Frankfurt gespielt hatte.
Die Wolfsburger können auf eine ebenso erfolgreiche Saison wie Lyon zurückblicken. Am vergangenen Samstag gewannen sie den DFB-Pokal gegen den FC Bayern und komplettierten so das nationale Double. Die Feierlichkeiten danach hielten sich in Grenzen, denn das ganz große Ziel haben die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg noch vor Augen. Mit einem Erfolg im Champions-League-Finale gegen Lyon will der deutsche Meister wie schon 2013 das Triple perfekt machen. „Da lechzen wir alle nach“, sagte Torhüterin Almuth Schult vor dem Endspiel „Wir haben zwei Titel schon sicher und können ganz befreit dahin fahren“, sagte Nationalspielerin Lena Goeßling. Vor zwei Jahren mussten sich die Niedersachsen im Endspiel gegen Lyon geschlagen geben. Im Vorjahr war gegen das Spitzenteam aus Frankreich im Viertelfinale Schluss. Neben der Aussicht auf das Triple treibt die Wolfsburgerinnen daher auch die Chance auf Revanche an.
Seit Dienstag ist der VfL-Tross in der ukrainischen Hauptstadt. In den Tagen vor dem letzten Highlight einer schon jetzt imposanten Saison stand vor allem Regeneration auf dem Programm. „Wir fahren mit einem richtig guten Gefühl nach Kiew“, sagt Trainer Stephan Lerch, der gleich in seinem ersten Jahr bei den Grün-Weißen das Triple schaffen kann. „Das wäre grandios“, sagte Lerch, der wieder mit Alexandra Popp planen kann. Die Nationalspielerin hat ihre Oberschenkelverletzung rechtzeitig auskuriert.
Bei den Französinnen steht besonders Marozsan im Mittelpunkt. Die 26-Jährige blieb mit ihrem Team in dieser Saison in der französischen Liga ungeschlagen und sicherte sich damit unangefochten den Titel.