Mittelschwaebische Nachrichten
Eine beispielhafte Gemeinschaftsleistung
Das Attenhauser Bürgerhaus ist seit 25 Jahren Dorfmittelpunkt. Das wurde kräftig gefeiert
Attenhausen Als eine „volle Erfolgsgeschichte für die Gemeinschaft“bezeichnete Bürgermeister Hubert Fischer das Bürgerhaus in Attenhausen bei der Jubiläumsfeier zum 25-jährigen Bestehen am vergangenen Sonntag.
Es trage zu einer gelebten Dorfgemeinschaft bei, biete der Öffentlichkeit Möglichkeiten, Veranstaltungen verschiedener Arten zu besuchen und ermögliche den örtlichen Vereinen beste Voraussetzungen zur Weiterentwicklung. Obwohl man vor Beginn der Bauphase noch keinerlei Erfahrungen mit solchen Projekten hatte, habe man alles richtig gemacht und es sei durch das große Engagement der Bürger ein beispielgebendes Werk gelungen. Verbunden mit dem Lob und Dank an alle, die mitgeholfen haben und die es weiterführen, sicherte Fischer weitere Unterstützung der Stadt als Eigentümerin zu. Josef Marxer, der die ganzen Umbaumaßnahmen durch persönlichen Einsatz begleitete und 20 Jahre der Bürgerhausverwaltung angehörte, blendete in einem Bildvortrag zurück auf die Entstehungsgeschichte und Nutzung des Gebäudes.
Anfang 1900 erbaut, diente es bis Mitte der Siebzigerjahre als Volksschule, wo im Obergeschoss alle acht Klassen im Schulsaal unterrichtet wurden. Im Erdgeschoss befand sich die Lehrerwohnung und das Dachgeschoss diente als Holzlagerraum. Nach Auflösung der Schule begann als Erster der Schützenverein 1977 mit Ausbaumaßnahmen im Dachgeschoss, es folgte der Musikverein 1978, der einen Raum im Erdgeschoss für die Proben benötigte, nachdem diese im Hause des Dirigenten Ulrich Graile stattfanden.
Nach Schließung des Saales in der benachbarten Gastwirtschaft Merkle suchte man eine Lösung für einen Ersatz und verhandelte mit der Stadt als Hausbesitzerin. Diese zeigte sich aufgeschlossen für einen umfassenden Umbau.
Mit dem damaligen Bürgermeister Georg Winkler war man sich einig, dass das Vorhaben nur gemeinsam gelingen könne. Die Attenhauser erklärten sich bereit, eine umfassende Eigenleistung zu erbringen, die Stadt erstellte die Pläne und übernahm die Materialkosten. Marxer erzählte, dass im Laufe der Umbaumaßnahmen immer wieder neue Ideen zur Ausführung kommen sollten, zu denen die Stadt – manchmal nachträglich und nach zähen Verhandlungen – „grünes Licht“gab und weitere Finanzmittel zur Verfügung stellte. Sogar ein Anbau konnte verwirklicht werden, was sich nachher im Gesamtkonzept vom Keller bis zum Dachgeschoss als sehr vorteilhaft erwies. Nach einem gewaltigen arbeits- und nervenzehrenden Endspurt – 1993 stand be- reits das Bezirksmusikfest an – erfolgte 1992 die Fertigstellung und Einweihungsfeier und es entstand so das Bürgerhaus in seiner heutigen Form mit einem geräumigen Saal, Küche, Musik- und Schützenheim, Sitzungsraum für alle Vereine und weiteren funktionell gestalteten Räumen.
Demnach sind 370000 Mark Kosten bestens angelegt und eine beachtliche Eigenleistung an Arbeitsstunden hat sich gelohnt. In einem Rückblick ab dem Jahr 1992 erwähnte der jetzige Vorsitzende der Bürgerhausverwaltung, Edgar Merkle, die weiteren Ergänzungen und Maßnahmen zum Erhalt im Innenund Außenbereich, wie die Renovierung der Fassade und des Daches, die neue Heizung, die neue Marmortreppe am Eingang und eine gediegene Holztreppe vom Erdgeschoss bis ins Schützenheim im Dachgeschoss sowie kleinere Verbesserungen. Merkle dankte dafür der Stadt, dem Bauhof und immer wieder freiwilligen Helfern, die sich für einen reibungslosen Betrieb im Bürgerhaus zur Verfügung stellen.
Besonders würdigte er das Engagement von Friederike Müller, Josef Marxer und Jakob Wolf, die er mit einem Geschenk bedachte. Die Jubiläumsfeier begann mit einem Stehempfang und Vorführungen und Geschicklichkeitsspielen der Feuerwehr- und Schützenjugend auf dem Vorplatz beim Bürgerhaus.