Mittelschwaebische Nachrichten
Ichenhauser Wehr mit Mängeln
Kreisbrandrat Spiller hat viel Kritik am Feuerwehrgerätehaus in Ichenhausen
Ichenhausen Von den aktuell 64 Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Ichenhausen haben sich bei der turnusmäßigen Inspektion 51 Kräfte den kritischen Augen der Schiedsrichter gestellt. Die elf Mitglieder der Jugendfeuerwehr traten vollzählig an. Kreisbrandrat Robert Spiller vergab das Prädikat „Gut“für die Inspektion, nannte aber einige Kritikpunkte vor allem am Feuerwehrhaus.
Knoten und Stiche, erkennen von Gefahrenzeichen, der Aufbau der Saugleitung mit Dichtigkeitsprüfung, Gerätschaften im Fahrzeug zeigen, der Aufbau der Gruppe Technische Hilfeleistung (THL) und die beiden Löschgruppen, mit und ohne Atemschutz – dies alles musste regelkonform nach der Feuerwehrdienstvorschrift geleistet werden. Auch die Feuerwehrjugend zeigte einen Aufbau zur technischen Hilfeleistung, der zwar nicht gewertet wurde, aber Lob verdiente.
Die Tagesalarmsicherheit sieht Kreisbrandrat Spiller mit 15 Kräften als ausreichend an. 20 der aktiven Feuerwehrkräfte besitzen den für die Großfahrzeuge notwendigen Führerschein. Der Ausbildungsstand ist gut, stellten Robert Spiller, Kreisbrandinspektor Albert Müller sowie die Kreisbrandmeister Ewald Beuter und Ralf Maier fest. Die Ausbildung zum Zugführer haben sieben Kräfte, acht Feuerwehrleute machten die Gruppenführer-Ausbildung, 45 Kräfte absolvierten den Truppmann- und 30 Kräfte den Truppführerlehrgang.
Weiter sind 28 Atemschutzgeräteträger (für die 20 vorhandenen Atemschutzgeräte) vorhanden, sowie 13 Maschinisten. Außerdem noch drei Gerätewarte und 55 Kräfte in Erster Hilfe geschult. Die Fahrzeuge sind dem Alter entsprechend gut gepflegt.
Die Einsatzübung fand an der Jahnhalle statt. Angenommen wurde ein Brand mit starker Rauchentwicklung. Im Hort nebenan waren Kinder, die das Gebäude über das Treppenhaus nicht mehr verlassen konnten. Einsatzleiter Kommandant Ralf Berchtold, der am Ende der Inspektion die Feuerwehrleute lobte, bildete Einsatzabschnitte aufgrund der Größe des Einsatzobjekts.
Im Vordergrund stand die Menschenrettung. So wurden Kinder aus dem Kinderhort über Steckleitern und über die Drehleiter gerettet. Ein Trupp suchte im Inneren der Jahnhalle nach eventuell weiteren Personen. Im Innenhof und auf der Rückseite des Gebäudes, wo eine Riegelstellung aufgebaut wurde, stellten die Kräfte eine Wasserversorgung her und legten Schläuche zur Brandbekämpfung.
Als Kritikpunkte nannte Kreisbrandrat Spiller fehlende Prüfnachweise für Elektrogeräte und Stromsind erzeuger, außerdem fehlt es noch an der Schutzkleidung für die Jugend. Das Feuerwehrgerätehaus aus dem Jahr 1986 wurde bemängelt. Sowohl die Torgrößen als auch die vier Stellplätze sind nicht ausreichend, sagte Spiller. Die vorhandene Abgasabsauganlage ist nicht funktionsfähig. Im Benzinlager fehlen zudem Auffangwannen. Insgesamt stellte Spiller fest, dass Mängel, welche bereits bei der letzten Inspektion aufgeführt wurden, seitens der Stadt noch immer nicht beseitigt worden sind.