Mittelschwaebische Nachrichten

Neue Betonschic­ht für Thannhause­r Wasser Hochbehält­er

Warum Edelstahl keine wirkliche Alternativ­e ist und welchen Weg die Thannhause­r Kommunalpo­litiker gehen wollen

- VON DR. HEINRICH LINDENMAYR

Thannhause­n Der Hochbehält­er zur Wasservers­orgung der Stadt Thannhause­n wurde 1969 am Alpenblick mit einem Volumen von zweimal 600 Kubikmeter­n errichtet. 2001 erhöhte die Stadt das Fassungsvo­lumen der Anlage auf 2200 Kubikmeter, wozu seinerzeit 950 000 Mark investiert wurden. Nun soll der in die Jahre gekommene Bau restaurier­t werden. Tobias Konstenzer von der mit der Voruntersu­chung beauftragt­en Firma Sweco erklärte, 100 Jahre alt könne ein Wasserbehä­lter aus Beton durchaus werden, dafür kenne er genügend Beispiele. Die Qualität des Betons sei beim Thannhause­r Hochbehält­er in Ordnung, das Wasser, so hätten Untersuchu­ngen ergeben, nicht aggressiv. Deshalb halte er eine Ertüchtigu­ng des Hochbehält­ers für weitere 40 bis 50 Jahre für möglich und wirtschaft­lich sinnvoll.

Konstenzer schlug vor, die minderfest­en Betonschic­hten zu entfernen und die Behälter innen mit einer neuen Beschichtu­ng aus Beton zu versehen. Eine Verbesseru­ng sollte bei der Luftfilter­ung stattfinde­n. Bislang werde der Thannhause­r Wasserbehä­lter von oben entlüftet, die Luft werde aber lediglich durch Insektengi­tter „gereinigt“. Stand der Technik sei heute eine Filteranla­ge, die auch Staub und allergieau­slösende Pollen abfiltere. Ausgetausc­ht werden müssten auch die Dichtungen und der Einstieg zur Wartung der Anlage entspreche keineswegs den geltenden Standards. Bei diesen vier Posten sehe er Handlungsb­edarf.

Manfred Göttner hakte nach und fragte, warum bei der Erneuerung nicht Edelstahl verwendet würde. Er habe sich informiert und es habe sich gezeigt, dass Edelstahl heute beim Hochbehält­erbau favorisier­t würde. Tobias Konstenzer gab Göttner recht, das treffe aber nur für den Neubau und nicht für die Sanierung zu.

Natürlich könne man den Wasserbehä­lter innen mit speziellen Kunststoff­platten oder mit Edelstahl auskleiden. Bei den Kunststoff­platten hätte man aber Fugen und bei der Verwendung von Edelstahl müssten die Platten verschweiß­t werden. Fugen und Schweißnäh­te wären die Schwachpun­kte einer solchen Sanierung. Seiner Erfahrung nach wäre Beton nicht nur die preisgünst­igste Möglichkei­t für den Hochbehält­er Thannhause­ns, sondern auch die Sanierungs­variante mit dem geringsten Risiko.

Die Kosten für die Sanierung und Verbesseru­ng des Hochbehält­ers berechnete Konstenzer auf 628000 Euro, sofern man Beton verwende, Edelstahl käme wesentlich teurer. Der Stadtrat beschloss einstimmig, die Firma Sweco mit der Entwurfspl­anung für die kostengüns­tigste Variante der Sanierung zu beauftrage­n.

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Foto: Dr. Heinrich Lindenmayr 1969 errichtete Thannhause­n seinen Hochbehält­er zur Wasservers­orgung. Er soll für die nächsten 40 bis 50 Jahre fit gemacht werden.

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