Mittelschwaebische Nachrichten
Neue Betonschicht für Thannhauser Wasser Hochbehälter
Warum Edelstahl keine wirkliche Alternative ist und welchen Weg die Thannhauser Kommunalpolitiker gehen wollen
Thannhausen Der Hochbehälter zur Wasserversorgung der Stadt Thannhausen wurde 1969 am Alpenblick mit einem Volumen von zweimal 600 Kubikmetern errichtet. 2001 erhöhte die Stadt das Fassungsvolumen der Anlage auf 2200 Kubikmeter, wozu seinerzeit 950 000 Mark investiert wurden. Nun soll der in die Jahre gekommene Bau restauriert werden. Tobias Konstenzer von der mit der Voruntersuchung beauftragten Firma Sweco erklärte, 100 Jahre alt könne ein Wasserbehälter aus Beton durchaus werden, dafür kenne er genügend Beispiele. Die Qualität des Betons sei beim Thannhauser Hochbehälter in Ordnung, das Wasser, so hätten Untersuchungen ergeben, nicht aggressiv. Deshalb halte er eine Ertüchtigung des Hochbehälters für weitere 40 bis 50 Jahre für möglich und wirtschaftlich sinnvoll.
Konstenzer schlug vor, die minderfesten Betonschichten zu entfernen und die Behälter innen mit einer neuen Beschichtung aus Beton zu versehen. Eine Verbesserung sollte bei der Luftfilterung stattfinden. Bislang werde der Thannhauser Wasserbehälter von oben entlüftet, die Luft werde aber lediglich durch Insektengitter „gereinigt“. Stand der Technik sei heute eine Filteranlage, die auch Staub und allergieauslösende Pollen abfiltere. Ausgetauscht werden müssten auch die Dichtungen und der Einstieg zur Wartung der Anlage entspreche keineswegs den geltenden Standards. Bei diesen vier Posten sehe er Handlungsbedarf.
Manfred Göttner hakte nach und fragte, warum bei der Erneuerung nicht Edelstahl verwendet würde. Er habe sich informiert und es habe sich gezeigt, dass Edelstahl heute beim Hochbehälterbau favorisiert würde. Tobias Konstenzer gab Göttner recht, das treffe aber nur für den Neubau und nicht für die Sanierung zu.
Natürlich könne man den Wasserbehälter innen mit speziellen Kunststoffplatten oder mit Edelstahl auskleiden. Bei den Kunststoffplatten hätte man aber Fugen und bei der Verwendung von Edelstahl müssten die Platten verschweißt werden. Fugen und Schweißnähte wären die Schwachpunkte einer solchen Sanierung. Seiner Erfahrung nach wäre Beton nicht nur die preisgünstigste Möglichkeit für den Hochbehälter Thannhausens, sondern auch die Sanierungsvariante mit dem geringsten Risiko.
Die Kosten für die Sanierung und Verbesserung des Hochbehälters berechnete Konstenzer auf 628000 Euro, sofern man Beton verwende, Edelstahl käme wesentlich teurer. Der Stadtrat beschloss einstimmig, die Firma Sweco mit der Entwurfsplanung für die kostengünstigste Variante der Sanierung zu beauftragen.