Mittelschwaebische Nachrichten
Nachts heißt’s jetzt: Fuß vom Gas
In Neu-Ulm gilt zwischen 22 und 6 Uhr vielerorts Tempo 30
Neu Ulm Nachts müssen Autofahrer in Neu-Ulm ab sofort auf die Bremse treten: In vielen Bereichen der Neu-Ulmer Innenstadt gilt in der Zeit zwischen 22 und 6 Uhr ab sofort Tempo 30. Das soll die Lärmbelästigung der Anwohner verringern, wie die Stadt Neu-Ulm gestern mitteilte. Die Maßnahme ist Teil des NeuUlmer Lärmaktionsplanes.
Doch wie viel Lärm verursacht der Verkehr im Neu-Ulmer Stadtgebiet eigentlich – und wo und wie kann man ihn überhaupt eindämmen? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, wurden alle Hauptverkehrsstraßen in Neu-Ulm, die in 24 Stunden von mehr als 8200 Fahrzeugen befahren werden, untersucht. Die Ergebnisse wurden im Lärmaktionsplan für die Stadt zusammengefasst und zusammen mit möglichen Lösungen zur Lärmreduzierung dargestellt.
Eine Maßnahme, die Abhilfe schaffen soll, ist die Temporeduzierung auf viel befahrenen innerstädtischen Straßen. Hierzu gehören die Schützenstraße und die HermannKöhl-Straße zwischen dem Flößerweg und der Bahnhofstraße, die Marienstraße und Augsburger Straße zwischen der Krankenhausstraße und dem Augsburger-Tor-Platz sowie die westliche Bahnhofstraße zwischen der Reuttier Straße und der Hermann-Köhl-Straße. In diesen Bereichen darf künftig zwischen 22 und 6 Uhr nur noch mit maximal 30 Kilometern pro Stunde gefahren werden.
Der städtische Baubetriebshof hat in der Augsburger Straße die ersten neuen Tempo-30-Schilder aufgebaut. Bis zum Ende der Woche wird der Stadt zufolge auch die Bahnhofstraße entsprechend beschildert sein. In der kommenden Woche werden dann abschließend noch die neuen Verkehrszeichen in der Schützen- und Hermann-KöhlStraße aufgestellt. Die Temporeduzierungen gelten ab sofort – und es soll vermehrt Kontrollen geben, um sicher zu stellen, dass diese auch eingehalten werden. Denn ansonsten müssen Autofahrer den Geldbeutel zücken oder im schlimmsten Fall den Führerschein abgeben.
Wie berichtet, will die Stadt auch mehr in Sachen passiver Lärmschutz tun – durch den Einbau entsprechender Schallschutzfenster. Langfristig soll die Stadtplanung zudem dafür sorgen, dass die Schallausbreitung so weit wie möglich reduziert wird.
Der Geräuschpegel soll aber auch ganz praktisch reduziert werden, indem weniger Fahrzeuge auf den Straßen der Neu-Ulmer Innenstadt unterwegs sind. Stattdessen sollen die Bürger öfter einmal mit dem Bus, dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sein.