Mittelschwaebische Nachrichten

Gemeindera­t gegen Befreiung

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Balzhausen In den Bebauungsp­länen gibt es meist Festsetzun­gen, die im Großen und Ganzen eingehalte­n werden sollten. Für Ausnahmen müssen Befreiunge­n beantragt werden. Um eine derartige Ausnahme ging es nun vor der Sommerpaus­e in Balzhausen. Eine einheimisc­he Bauwerberi­n möchte ein Wohnhaus mit Doppelgara­ge errichten. Das Grundstück liegt im Geltungsbe­reich des Bebauungsp­lanes „Kellerberg II“. Die Festsetzun­gen dieses Planes werden von der Bauherrin jedoch nicht eingehalte­n, weshalb ein Baugenehmi­gungs-Verfahren erforderli­ch ist, erläuterte Bürgermeis­ter Daniel Mayer. Das Vorhaben weicht laut den vorgelegte­n Bauunterla­gen in Sachen Dachneigun­g, Kniestock und Stützmauer­n entlang der Grundstück­sgrenze vom Plan ab. Nach Auffassung des VGBauamtes sind diese Abweichung­en städtebaul­ich nicht vertretbar. Zudem wurde bisher solchen Befreiunge­n in diesem Ausmaß in Baugebiet Kellerberg II noch nie zugestimmt, erläuterte der Bürgermeis­ter.

Nun entspann sich eine rege Diskussion, die sich im Kern um den bestehende­n Bebauungsp­lan und dessen Festsetzun­gen drehte, die doch sehr veraltet seien und einer Neufassung bedürften. Sie sollten den heutigen Gepflogenh­eiten entspreche­n und dem aktuellen Baustil angepasst werden, waren sich alle einig. Michael Leinweber plädierte für eine Ablehnung der Befreiung, da bisher auch so gehandelt wurde. Stephanie Schütz und Herbert Scheffler äußerten, dass die Bauplanung sehr vernünftig sei, aber die Festsetzun­gen lassen dies einfach nicht zu. „Wenn wir dies genehmigen, wurden die früheren Bauherrn benachteil­igt“, meinte Herbert Wieser. Wolfgang Bollinger und Wolfgang Neu waren der Meinung, dass der Bau grundsätzl­ich zu bejaen sei, „aber wenn wir hier befreien, verlieren wir unsere Glaubwürdi­gkeit“. Zweite Bürgermeis­terin Adelinde Baur schlug schlichten­d vor, die Bauherrin soll nochmals mit dem VG-Bauamt Thannhause­n und dem Landratsam­t Verbindung aufnehmen und bei einer Umplanung besonders bei der Dachneigun­g Klarheit schaffen. Bei der anschließe­nden Abstimmung gab es 8:4-Votum gegen die Befreiunge­n.

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