Mittelschwaebische Nachrichten
Gesalzene Preise?
Warum Brot, Semmeln oder Brezen wohl künftig teurer werden
Frankfurt am Main Brot und andere Backwaren sollen etwas teurer werden. Die Bäckereibranche begründet das hauptsächlich mit Mehrkosten durch die Lkw-Maut, höhere Löhne sowie gestiegene Hygieneund Qualitätsstandards: „Hier drückt der Schuh“, sagte die Präsidentin des Verbandes Deutscher Großbäckereien, Ulrike Detmers. Dies seien die wesentlichen Kostentreiber. Letztlich müssten aber die Betriebe über die Preise entscheiden. Unter dem Strich müssten sich Verbraucher auf „tendenziell leicht steigende“Preise einstellen. Die gestiegenen Getreidepreise aufgrund des knapperen Angebots seien natürlich zu spüren, aber „nicht so krass“, sagte Detmers.
Angesichts der extremen Trockenheit in vielen Regionen haben die Bauern in diesem Jahr eine deutlich schlechtere Getreideernte eingefahren. Allein der Weizenpreis ist seit Oktober vergangenen Jahres um rund 28 Prozent gestiegen. Aus Sicht von Marktbeobachtern dürfte dies aber kein Auslöser für stark steigende Brotpreise sein. Denn der Rohstoffpreis mache nur einen geringen Anteil am Preis für Brot oder Semmeln aus. Höhere Rohstoffkosten könnten daher keine Begründung sein, argumentierten Experten.
Nach Darstellung von VerbandsHauptgeschäftsführer Armin Juncker könnten sich die höheren Kosten voraussichtlich schon gegen Ende dieses Jahres bemerkbar machen. Dann würden neuen Lieferverträge mit den Mühlen abgeschlossen. Die Mühlenwirtschaft fordert demnach einen Aufschlag zwischen 25 und 30 Prozent: „Da muss man abwarten, wie die Verhandlungen tatsächlich laufen. Da wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.“Der trockene Sommer habe nicht nur die Erntemengen gedrückt, auch die Qualität sei schlechter.