Mittelschwaebische Nachrichten
„Seele des Rathauses“geht in den Ruhestand
Fridolin Kerler war geschäftsleitender Beamter bei der Stadt Krumbach und begleitete Projekte jahrzehntelang
Krumbach Damals, es war Anfang Dezember 1980: Für einen jungen Beamten steht der Dienstantritt bei der Stadtverwaltung Krumbach im Kalender. Ausgerechnet aber ist an diesem ersten Arbeitstag eine Straßenumleitung auf dem Weg vom Wohnort Premach zum (neuen) Dienstort Krumbach-Rathaus ursächlich für eine (im Nachhinein geschätzte) fünfminütige Verspätung. Kommentar des damaligen städtischen Kämmereileiters bei der Begrüßung gegenüber dem Dienstanfänger, ebenso kurz wie knapp: „Das geht ja schon gut an … Das kann ja heiter werden …“
Nunmehr, es ist Mitte September 2018: Verwaltungsrat Fridolin Kerler, damals, wie eben beschrieben, „der Neue“im Rathaus-Team, verlässt jetzt seinen Schreibtisch an exponierter Dienststelle gleich nebenan vom Bürgermeister und wird als hochgeschätzter „Verwaltungsmann für alle Fälle“aus dem aktiven Dienst als geschäftsleitender Beamter der Stadtverwaltung Krumbach ins Pensionistenleben verabschiedet: nach mehr als 42 Jahren Tätigkeit im öffentlichen Dienst, die er zunächst beim Freistaat Bayern und hier zur Ausbildung dem Landratsamt Günzburg zugeordnet begonnen und durch einen Studieneinsatz beim Landratsamt Dillingen erweitert hatte.
Im Jahr 1980 bereits wechselte Fridolin Kerler dann zur Stadtverwaltung Krumbach, wo er die Nachfolge von Willy Mayer antrat und neben den Zuständigkeiten des Rechtsreferates auch das umfangreiche Ressort des städtischen Schulbereiches übernahm. Kerlers analytische Fähigkeiten und die Gabe, fundierte Fachkenntnisse effizient umzusetzen, qualifizierten ihn fortan für den Einsatz in vielen, auch komplexen Arbeitsfeldern städtischer Rechtsangelegenheiten, für die Behandlung diverser kommunaler Verwaltungsakte und viele diffizile kommunale Aufgabenbereiche.
Dienstherr und Bürgermeister Hubert Fischer erinnerte bei einem kleinen Festakt bei der Verabschiedungsfeier in seiner sehr persönlich gehaltenen Laudatio etwa an die Themenfelder: Bau Großprojekt Schulzentrum Krumbach, das Dauerthema Stadtentwicklung (Stichwort „Leitbildprozess“), Planung und Bau der Südstraße. Auch in dem immer komplexer werdenden Bereich „Ortsrecht“war Fridolin Kerler fachlich immer firm und ebenso kompetent beim „Vollzug Satzungswesen“. Und auch in der arbeitsintensiven Aufgabenstellung der Organisation des Schulwesens bewährte sich Kerler beständig. Gefragt war über die Jahre hinweg auch immer sein Einsatz als Ausbildungsleiter und als Standesbeamter.
Fischer hob letztlich die Wertschätzung gegenüber Fridolin Kerler hervor als profunder Ratgeber. „Fridl Kerler, ‚die Seele des Hauses‘, wird uns fehlen“, so Fischer. „Dank und Anerkennung“gab es dann auch noch schriftlich in Urkundenform. Der Dankadresse des Bürgermeisters schlossen sich Stadtkämmerer Hubert Bühler als Beamtenvertreter im Personalrat an, ebenso Hauptamtsleiter Michael Ruf, der im Rathaus auch Nachfolger Kerlers wird.
Fridolin Kerler engagiert sich über das Dienstzeit-Ende hinaus weiterhin, wie seit Jahrzehnten bereits, als ehrenamtlicher Geschäftsführer beim Verband Mittelschwäbischer Kraftfahrzeuglinien, wo er maßgeblich an der Einführung des erfolgeichen Projektes Flexibus Anteil hatte. Auch künftig wird er beim VMK mit Rat und Tat präsent sein.
Für den Verwaltungsrat Fridolin Kerler heißt der Abschied vom Verwaltungsdienst eigentlich keinen Ruhestand, eher einen Wechsel ins „Familienleben“im heimatlichen Premach, wo neben Ehefrau Finni und den (längst erwachsenen) Kindern eine „erwartungsfrohe Enkelschar zwecks gemeinsamen Zeitvertreibs“auf den Opa wartet.