Mittelschwaebische Nachrichten
„Stress ist zu einem großen Teil selbst gemacht“
Gesundheitswoche Warum der Humor in unserem Leben eine zentrale Rolle spielen sollte. Professor Martin-Niels Däfler sprach in Krumbach
Krumbach Endspurt bei der „Krumbacher Gesundheitswoche“: Mit einem weiteren Vortrag beschloss die AOK Bayern, Geschäftsstelle Krumbach, in ihrem Gesundheitstreff das Informationsprogramm während der zehntägigen Veranstaltungsreihe. Die AOK habe schon mit Vorträgen zu Internet, Smartphone und Co., Diäten und Ernährungsirrtümern oder über den Grauen Star maßgeblich dazu beigetragen, betonte der Leiter Gesundheitsförderung in der AOK Günzburg, Ottmar Pfanz-Sponagel in seinen Begrüßungsworten. Dank seiner guten Beziehungen habe er für den heutigen Vortrag mit Professor Dr. Martin-Niels Däfler einen namhaften Experten zum Thema Stressbewältigung und mehr Gelassenheit gewinnen können.
Däfler lebt in Aschaffenburg und lehrt als hauptamtlicher „Professor für Kommunikation“an der FOM Hochschule in Frankfurt/Main. Zu seinen Forschungsschwerpunkten, die er in 20 Büchern und 150 Fachartikeln präsentiert, zählt unter anderem die Stressverminderung. Zur Vermeidung solcher Situationen stellte Däfler „fünf plus eins“praxiserprobte Techniken vor, mit denen man gelassener werden kann und die sich gleichermaßen in Job, Familie und Partnerschaft anwenden lassen.
„Stress ist zu einem großen Teil selbst gemacht. Deshalb können wir ihn auch selbst stoppen“, so seine Devise. Auf freche, fröhliche, humorvolle, aber fundierte Weise zeigte er, wie man gelassen wird. Dabei band er geschickt seine Zuhörer in seine Ausführungen mit ein und stellte seinen Vortrag unter das Motto „Das Passwort für das Leben heißt Humor“. Sei es Verkehrsstau, ein unangenehmer Kollege, unaufmerksamer Partner, die ungeduldigen Kinder – all das und vieles mehr treibt uns die Zornesröte ins Gesicht. Kein Wunder, denn immer mehr wird von uns gefordert und immer weniger Zeit steht uns dafür zur Verfügung. Doch es sind nicht nur die Alltagssorgen, die uns belasten, auch Sorgen bereiten uns unsichere Zukunftsaussichten. Wir wissen nicht, welchen Einfluss die Digitalisierung, Globalisierung und Roboter auf unser Leben haben. „Gelassenheit ist heute mehr denn je gefragt“, sagte Daefler und zeigte in seiner Bildpräsentation einige Beispiele. „Von 100 Prozent Dingen, über die wir uns Sorgen machen, haben 85 Prozent einen neutralen oder gar positiven Ausgang, insgesamt sind nur 1,2 Prozent aller Sorgen berechtigt.“
Däflers Recherchen zufolge ha- ben wir 60000 Gedanken am Tag, doch nur 1800 seien positiv, deshalb sein Tipp: Mehr Positives sehen. Das Zitat des Dalei Lama bringt es auf den Punkt: „Es gibt nur zwei Tage in deinem Leben, an denen du nichts ändern kannst - der eine ist gestern und der andere ist morgen.“Däfler empfahl seine „5+1 Techniken für mehr Gelassenheit“zu hinterfragen: „Warum rege ich mich eigentlich auf?, Werde ich in einem Jahr noch daran denken?, Was kann ich dagegen tun?, Gibt es wenigstens ei- nen positiven Aspekt? Oder: Was kann ich jetzt kleines Gutes für mich tun? Und zuletzt: Was passiert, wenn ich jetzt einfach mal (über mich) lache?
Weil unsere Mimik unser Verhalten und unsere Emotionen beeinflussen, sollten wir einfach öfters mal lachen, so sein abschließender Ratschlag, getreu seinem Lebensmotto: „Das Glück kommt zu denen, die lachen.“
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Info Das Buch zum Vortrag „Das Passwort fürs Leben heißt Humor“ist im Springer-Verlag erschienen.