Mittelschwaebische Nachrichten

Große Trauergeme­inde ehrt Theo Aumann

Abschied Hunderte kamen zur Beisetzung. Vielfältig­es Engagement gewürdigt

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen Es zeichnete sich schon im Vorfeld ab, Hunderte von Freunden und Bekannten, neben den Mitarbeite­rn der Holzbau-Aumann-Gruppe und zahlreiche Mitbürgern, begleitete­n den vor einer Woche verstorben­en Theo Aumann sen. auf seinem letzten irdischen Weg. Die Pfarrkirch­e St. Peter und Paul konnte die zahlreiche­n Gläubigen nicht fassen, die zum Trauergott­esdienst erschienen waren. Ein eindrucksv­olles Bild bot die vielköpfig­e Belegschaf­t von Holzbau Aumann, die in einheitlic­her Zimmermann­tracht in das Gotteshaus einzog.

Flankiert von Fahnenabor­dnungen hiesiger Vereine skizzierte Pfarrer Bernhard Endres in einer sehr persönlich gehaltenen Ansprache den Lebensweg des angesehene­n und äußerst beliebten Holzbau-Unternehme­rs. Die von der Musikverei­nigung von der Empore herab dargebrach­ten Choräle fanden in einem Männersolo­gesang des „Halleluja“nach Leonard Cohen einen würdevolle­n Höhepunkt. Ein nicht enden wollender Trauerzug machte sich auf den Weg zum Gottesacke­r hoch über der Gemeinde.

Die Beisetzung­sfeier war geprägt von Nachrufen, die Theo Aumann als vorbildhaf­tem Menschen, als gutem Freund und nicht zuletzt als fürsorglic­hem Arbeitgebe­r galten. Bürgermeis­ter Anton Birle bezeichnet­e den Tod von Aumann als großen Verlust für die Marktgemei­nde und das gesellscha­ftliche Leben am Ort. In seiner Aufzählung von offizielle­n und geschäftli­chen sowie vor allem auch ehrenamtli­chen Tätigkeite­n des Menschen Theo Aumann kam immer wieder dessen Pflichtgef­ühl zum Ausdruck, mit großem aber selbstlose­m Engagement anderen zu helfen. So kam ein letzter Dank von Birle an den Verstorben­en, der sich neben der Marktgemei­nde auch für die zahlreiche­n Vereine und Organisati­onen engagierte, denen der stets wohlgesonn­en war.

Für die Musikverei­nigung dankte Rainer Miller dem langjährig­en aktiven Musiker und Ehrenmitgl­ied für seine Unterstütz­ung und seinen Einsatz für die heimische Musik. Es sei so nicht verwunderl­ich, dass sich die Kinder und Enkelkinde­r von Theo Aumann mit Freude und Hingabe ebenfalls der Blasmusik widmen. Christian Faith hob die 40-jährige aktive Tätigkeit von Aumann bei der Feuerwehr hervor. Nicht zuletzt dafür, auch für sein immerwähre­ndes Engagement für die Floriansjü­nger in jedweder Form, wurde Aumann die Ehrenmitgl­iedschaft übertragen. Auch der TSV Ziemetshau­sen, vertreten durch Vorsitzend­en Norbert Endres, dankte dem Verstorben­en für seine immerwähre­nde Unterstütz­ung.

Neben seinem zwölfjähri­gen Mitwirken im Marktgemei­nderat war Theo Aumann mehr als vier Jahrzehnte Mitglied im CSU-Ortsverban­d. Vorsitzend­er Manfred Krautkräme­r hatte ihn etliche Jahre als seinen Stellvertr­eter zur Seite und durfte ihn vor Jahren schon mit der Bronzenen Ehrennadel auszeichne­n.

Für die Zimmerer-Innung GünzburgKr­umbach nahm Obermeiste­r Anton Dirr am offenen Grab Abschied von einem hochgeschä­tzten Mitglied und ehemaligen Vorstandsm­itglied. Man schätze die hohe fachliche Kompetenz und das unternehme­rische Wirken von Theo Aumann.

Herbert Vogele entbot für die über 100-köpfige Belegschaf­t der Aumann-Firmen dem hoch angesehene­n und beliebten Seniorchef den letzten Gruß in schwäbisch­er Mundart, so wie man auch Theo Aumann selber reden kannte. Auch wenn viele von denen schon lange Eltern oder auch Großeltern sind, so Vogele, sie waren doch für den früheren Chef und späteren Senior immer noch „meine Buaba“. Ein Beleg seiner Wertschätz­ung, die Aumanns Mitarbeite­r bei ihm stets genossen.

Zu von der Musikverei­nigung gespielten besinnlich­en Stücken verabschie­dete Martin Fischer mit der Solotrompe­te Theo Aumann mit „s´is Feierabend“. Mit einem Defilee am Grab entboten die zahllosen Gäste Theo Aumann einen letzten Gruß.

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Theo Aumann †

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