Mittelschwaebische Nachrichten
Große Trauergemeinde ehrt Theo Aumann
Abschied Hunderte kamen zur Beisetzung. Vielfältiges Engagement gewürdigt
Ziemetshausen Es zeichnete sich schon im Vorfeld ab, Hunderte von Freunden und Bekannten, neben den Mitarbeitern der Holzbau-Aumann-Gruppe und zahlreiche Mitbürgern, begleiteten den vor einer Woche verstorbenen Theo Aumann sen. auf seinem letzten irdischen Weg. Die Pfarrkirche St. Peter und Paul konnte die zahlreichen Gläubigen nicht fassen, die zum Trauergottesdienst erschienen waren. Ein eindrucksvolles Bild bot die vielköpfige Belegschaft von Holzbau Aumann, die in einheitlicher Zimmermanntracht in das Gotteshaus einzog.
Flankiert von Fahnenabordnungen hiesiger Vereine skizzierte Pfarrer Bernhard Endres in einer sehr persönlich gehaltenen Ansprache den Lebensweg des angesehenen und äußerst beliebten Holzbau-Unternehmers. Die von der Musikvereinigung von der Empore herab dargebrachten Choräle fanden in einem Männersologesang des „Halleluja“nach Leonard Cohen einen würdevollen Höhepunkt. Ein nicht enden wollender Trauerzug machte sich auf den Weg zum Gottesacker hoch über der Gemeinde.
Die Beisetzungsfeier war geprägt von Nachrufen, die Theo Aumann als vorbildhaftem Menschen, als gutem Freund und nicht zuletzt als fürsorglichem Arbeitgeber galten. Bürgermeister Anton Birle bezeichnete den Tod von Aumann als großen Verlust für die Marktgemeinde und das gesellschaftliche Leben am Ort. In seiner Aufzählung von offiziellen und geschäftlichen sowie vor allem auch ehrenamtlichen Tätigkeiten des Menschen Theo Aumann kam immer wieder dessen Pflichtgefühl zum Ausdruck, mit großem aber selbstlosem Engagement anderen zu helfen. So kam ein letzter Dank von Birle an den Verstorbenen, der sich neben der Marktgemeinde auch für die zahlreichen Vereine und Organisationen engagierte, denen der stets wohlgesonnen war.
Für die Musikvereinigung dankte Rainer Miller dem langjährigen aktiven Musiker und Ehrenmitglied für seine Unterstützung und seinen Einsatz für die heimische Musik. Es sei so nicht verwunderlich, dass sich die Kinder und Enkelkinder von Theo Aumann mit Freude und Hingabe ebenfalls der Blasmusik widmen. Christian Faith hob die 40-jährige aktive Tätigkeit von Aumann bei der Feuerwehr hervor. Nicht zuletzt dafür, auch für sein immerwährendes Engagement für die Floriansjünger in jedweder Form, wurde Aumann die Ehrenmitgliedschaft übertragen. Auch der TSV Ziemetshausen, vertreten durch Vorsitzenden Norbert Endres, dankte dem Verstorbenen für seine immerwährende Unterstützung.
Neben seinem zwölfjährigen Mitwirken im Marktgemeinderat war Theo Aumann mehr als vier Jahrzehnte Mitglied im CSU-Ortsverband. Vorsitzender Manfred Krautkrämer hatte ihn etliche Jahre als seinen Stellvertreter zur Seite und durfte ihn vor Jahren schon mit der Bronzenen Ehrennadel auszeichnen.
Für die Zimmerer-Innung GünzburgKrumbach nahm Obermeister Anton Dirr am offenen Grab Abschied von einem hochgeschätzten Mitglied und ehemaligen Vorstandsmitglied. Man schätze die hohe fachliche Kompetenz und das unternehmerische Wirken von Theo Aumann.
Herbert Vogele entbot für die über 100-köpfige Belegschaft der Aumann-Firmen dem hoch angesehenen und beliebten Seniorchef den letzten Gruß in schwäbischer Mundart, so wie man auch Theo Aumann selber reden kannte. Auch wenn viele von denen schon lange Eltern oder auch Großeltern sind, so Vogele, sie waren doch für den früheren Chef und späteren Senior immer noch „meine Buaba“. Ein Beleg seiner Wertschätzung, die Aumanns Mitarbeiter bei ihm stets genossen.
Zu von der Musikvereinigung gespielten besinnlichen Stücken verabschiedete Martin Fischer mit der Solotrompete Theo Aumann mit „s´is Feierabend“. Mit einem Defilee am Grab entboten die zahllosen Gäste Theo Aumann einen letzten Gruß.