Mittelschwaebische Nachrichten
Fußball statt Fete
Interview Stefan Forstner hat beim VfR Jettingen den Sprung vom Jugend- in den Herrenbereich geschafft. Mit der Reserve ist der Angreifer noch ungeschlagen. Am Samstag wird er 19 Jahre alt. Was er sich zum Geburtstag wünscht
Der VfR Jettingen II (A-Klasse West 2) ist die einzige Mannschaft des Landkreises im Herrenbereich, die in der laufenden Saison noch keinen einzigen Punkt abgegeben hat. Spricht man schon davon, ungeschlagen Meister zu werden?
Forstner: Nein, auf keinen Fall, denn ein Ausrutscher kann immer mal passieren. Aber der Aufstieg ist natürlich unser oberstes Ziel.
Für Sie wäre das aber doch ein toller Einstand bei den Herren, nachdem Sie letzte Saison noch in der Jugend gespielt haben?
Forstner: Natürlich wäre das toll. Letzte Saison habe ich das schon mit der A-Jugend erlebt. Wir sind in die Bezirksoberliga aufgestiegen. Und ich bin überzeugt, dass wir dafür auch mit der zweiten Mannschaft stark genug sind. Wir haben Bock auf die Kreisklasse, die Jettingen in der letzten Saison schon vor Augen hatte. Aber nach einer guten Vorrunde hat es dann in der Rückrunde gehapert.
Jettingen II hat bisher erst fünf Gegentore kassiert. Die Stärke des Teams ist wohl die Abwehr, oder?
Forstner: Stimmt, die Abwehr ist schon unser Prunkstück, aber auch der Angriff ist stark, wenngleich die Chancenauswertung besser sein könnte. Wir sind in der glücklichen Lage, personell gut besetzt zu sein. 30 bis 35 Mann sind bei der Ersten und Zweiten regelmäßig im Training und da fallen für die Reserve immer wieder Spieler ab, die normalerweise in der Ersten spielen könnten.
Man sagt, es ist ein großer Sprung von der Jugend zu den Herren. Können Sie das bestätigen?
Forstner: Ja, vor allem das Tempo ist komplett anders. Das merkt man deutlich, wenn man gegen die guten Mannschaften der Liga spielt.
Den Wechsel in den Herrenbereich haben Sie scheinbar problemlos gemeistert, wenn man sich ihre Bilanz von acht Toren in elf Spielen anschaut.
Forstner: Sagen wir mal so: Es macht einfach Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Ich bekomme von Trainer Benno Neumeister das Vertrauen und gebe es auf meine Weise zurück. Haben Sie Ambitionen, mal Stammspieler in der Ersten zu werden. Und was fehlt Ihnen momentan noch dazu? Forstner: Ambitionen hat man immer. Aber vorerst gilt es, in der Kreisklasse – sollten wir den Aufstieg schaffen – Erfahrung zu sammeln und gute Leistungen abzuliefern. Dann kann man auch an die erste Mannschaft denken. Die zurzeit aber sehr stark besetzt ist und es ist dadurch ohnehin schwer, reinzukommen. Dazu müsste ich selbst auch noch fitter werden.
Seit Sie Fußball spielen, waren Sie beim VfR Jettingen. Heißt es für Sie auch in Zukunft: einmal Jettingen, immer Jettingen?
Forstner: Es gibt nichts anderes für mich. Mein Vater ist seit Kindheit bei diesem Verein und jetzt sportlicher Leiter. Da müsste schon etwas Gravierendes passieren, um einen Wechsel in Betracht zu ziehen.
Am Sonntag steht das Lokalderby gegen den TSV Offingen II an. Am Tag davor werden Sie 19 Jahre alt. Feiern und Fußball – wie regeln Sie das am Wochenende?
Forstner: Am Samstag feiere ich ganz normal mit der Verwandtschaft und Freunden bei Kaffee und Kuchen. Die große Fete wird auf später verschoben, denn unser Etappenziel ist, in der Vorrunde ungeschlagen zu bleiben. Und Gegner Offingen ist schwer einzuschätzen. Das Derby wird bestimmt nicht leicht.
Stefan Forstner
Und als Geburtstagsgeschenk wünschen Sie sich sicherlich einen Sieg? Forstner: Klar, ein Sieg und dazu noch ein Tor beisteuern, das wäre top.