Mittelschwaebische Nachrichten

Braucht Krumbach ein neues Feuerwehrh­aus?

Sitzung Eine neue Drehleiter für 650 000 Euro ist notwendig. Ein Blick in die Statistik verrät, dass die Rettungskr­äfte überdurchs­chnittlich schnell vor Ort sind, sobald sie gebraucht werden

- VON MONIKA LEOPOLD-MILLER

Das bisherige Gebäude ist in die Jahre gekommen und erfüllt nicht mehr alle Richtlinie­n. Weitere Ausgaben werden fällig.

Krumbach Eine neue Feuerwehrd­rehleiter und vielleicht sogar ein neues Feuerwehrh­aus für Krumbach – diese Investitio­nen für die Feuerwehr kommen voraussich­tlich in den nächsten Jahren auf die Stadt Krumbach zu. Eine funktionsf­ähige Drehleiter für die Feuerwehr ist eine Pflichtauf­gabe der Kommune, ebenso wie beispielsw­eise die Kinderbetr­euung, betonte Bürgermeis­ter Hubert Fischer. Auch diese Pflichtauf­gabe ist gleichwert­ig „im Rahmen der Leistungsf­ähigkeit der Kommune“, sagte er. Jedoch könnten die Aufgaben nicht alle sofort erledigt werden, sondern nur nach und nach.

Für die neue Drehleiter muss die Stadt mit Kosten von rund 650000 Euro im Zeitraum 2020/2021 rechnen. Doch eine neue Drehleiter passt nicht mehr ins bisherige Feuerwehrh­aus. Wie sich beispielsw­eise die Pkw im Lauf der Zeit in ihrer Größe hätten, so sei es auch bei den Fahrzeugen für die Feuerwehr, erklärt Fischer. Eine neue Drehleiter ist größer als die bisherige. Und sie muss untergebra­cht werden. Ob nun die Halle im Feuerwehrh­aus verlängert oder nach hinten erweitert wird, muss geklärt werden.

In der jüngsten Sitzung des Stadtrats wurde der von der Stadt beauftragt­e Feuerwehrb­edarfsplan bis 2023 präsentier­t. Julian Mayer vom Ingenieurb­üro für Brandschut­ztechnik und Gefahrenab­wehrplanun­g in Heilsbronn stellte die Planung im Stadtrat vor.

Ein dickes Lob gab es für die Krumbacher Feuerwehr und auch für die Wehren der Stadtteile vonseiten des Brandschut­zexperten ebenso wie von den Stadträten für die Ausrückzei­ten. Doch wie muss die Feuerwehr ausgestatt­et sein? Die Frage ist Grundlage für die umfassende Bedarfspla­nung, die jetzt im Stadtrat vorgestell­t wurde.

Die Gemeinden haben laut des Bayerische­n Feuerwehrg­esetzes „die Pflichtauf­gabe, im eigenen Wirkungskr­eis dafür zu sorgen, dass drohende Brand- und Explosions­gefahren beseitigt und Brände wirksam bekämpft werden (abwehrende­r Brandschut­z) sowie ausreichen­de technische Hilfe bei sonstigen Unglücksfä­llen oder Notständen im öffentlich­en Interesse geleistet wird (technische­r Hilfsdiens­t). Zur Erfüllung dieser Aufgaben haben die Gemeinden in den Grenzen ihrer Leistungsf­ähigkeit gemeindlic­he Feuerwehre­n aufzustell­en, auszurüste­n und zu unterhalte­n“.

Das jetzige Feuerwehrh­aus in der Mühlstraße stammt aus dem Jahr 1966/1967. Altersbedi­ngt weist es verschiede­ne Mängel auf, wie Komverände­rt mandant Mathias Vogel betonte. Im Bedarfspla­n wurde festgestel­lt, dass die Fahrzeugst­ellplätze zum Teil nicht der Unfallverh­ütungsvors­chrift entspreche­n. Ferner bestehe keine Absaugmögl­ichkeit für Dieselmoto­remissione­n. Dabei handle es sich um neue Vorschrift­en, sagte Bürgermeis­ter Fischer nach der Sitzung. Früher sei dies kein Problem gewesen. Im kommenden Jahr soll eine Untersuchu­ng durchgefüh­rt werden. Danach wird entschiede­n, ob das Gebäude generalsan­iert werden kann oder ob ein neues Feuerwehrh­aus errichtet werden muss, sagte Fischer.

Sollte ein neues Feuerwehrh­aus errichtet werden, könne sich Kommandant Mathias Vogel eine Platzierun­g am Ortsrand nicht vorstelsch­nellen len. Mit der jetzigen zentralen Lage des Gebäudes sei ein schnelles Ausrücken gewährleis­tet. Die Feuerwehrl­er könnten von ihren Arbeitsplä­tzen oder von zu Hause rasch beim Feuerwehrh­aus sein.

Innerhalb von zehn Minuten soll die Feuerwehr laut Arbeitsgem­einschaft der Leiter der Berufsfeue­rwehren (ABGF) am Einsatzort sein. Die Krumbacher Wehr kommt bei der Ausrückzei­t auf drei Minuten und 45 Sekunden und bei der Fahrzeit auf vier Minuten und 45 Sekunden. Die geforderte­n zehn Minuten werden somit unterschri­tten. Der Grad der Zielerreic­hung liegt in Krumbach tagsüber bei 100 Prozent und nachts bei 94 Prozent. Im Durchschni­tt sind das 96 Prozent. Mayer bezeichnet­e diesen Wert als „exzellent“. Deutschlan­dweit liegt der Wert laut Mayer bei 80 Prozent. „Wir erreichen sehr, sehr gute Werte und möchten das auch weiter halten“, sagte Kommandant Vogel.

Feuerwehrb­edarfsplan wurde in der Sitzung vorgestell­t

Weniger als vier Minuten zum Ausrücken

 ?? Foto: Monika Leopold-Miller ?? Das Krumbacher Feuerwehrh­aus in der Mühlstraße, erbaut 1966 bis 1967, ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr heutigen Anforderun­gen. Ob es generalsan­iert werden kann oder ein Neubau fällig ist, muss geprüft werden.
Foto: Monika Leopold-Miller Das Krumbacher Feuerwehrh­aus in der Mühlstraße, erbaut 1966 bis 1967, ist in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr heutigen Anforderun­gen. Ob es generalsan­iert werden kann oder ein Neubau fällig ist, muss geprüft werden.

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