Mittelschwaebische Nachrichten

Volles Haus bei der Lehrstelle­n- und Berufsinfo­messe

Nachwuchs Die Veranstalt­ung der Mittel- und Realschule bietet mehr als 400 Schülern Einblicke in die Berufswelt. Mit kreativen Ideen kämpfen Firmen aus der Region um künftige Auszubilde­nde

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen/Thannhause­n Was da von den Schulleitu­ngen der Christoph-von-Schmid-Realschule und der Mittelschu­le in Thannhause­n jetzt zum vierten Mal veranstalt­et wurde, hatte profession­ellen Charakter. Nicht nur der wegen Sanierung der Dreifachtu­rnhalle in Thannhause­n notwendig gewordene Ortswechse­l stellte die Organisato­ren der Lehrstelle­n- und Berufsinfo­messe vor logistisch­e Herausford­erungen. Mussten doch über 400 Schüler mit Bussen zur Firma Holzbau Aumann nach Ziemetshau­sen gebracht werden. Dort allerdings fand man optimale räumliche und organisato­rische Voraussetz­ungen für eine vorbildlic­he Messe. An die fünfzig Aussteller boten ihre Ausbildung­sund Infodienst­e in der Messehalle an, in drei Konferenzr­äumen der Firma Aumann wurden über ein Vorträge von Industrief­irmen, der AOK Günzburg sowie von Fachschule­n angeboten.

Das Aussteller­verzeichni­s klingt wie ein „Who is who“der heimischen Wirtschaft. Dazu boten weiterführ­ende Schulen und Fachschule­n den angehenden Abschlusss­chülern ebenso Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten an wie auch Banken, Krankenkas­sen, die Polizei oder der evangelisc­he Kindergart­en Arche Noah in Thannhause­n. Nach der Begrüßung durch die Schulleite­r Klaus Mader (Mittelschu­le) und Marcus Langguth (Realschule) sowie Grußworten von Landratsst­ellvertret­erin Monika Wiesmüller­Schwab, Bürgermeis­ter Anton Birle (Ziemetshau­sen) und Ausrichter Theo Aumann hieß es „Start frei“für die Schülerinn­en und Schüler. Parallel dazu galt es, den richtigen Fachvortra­g – der etwa 15 Minuten lang dauerte – zu besuchen.

Die an der Messe teilnehmen­den Firmen haben mit Ausbildung­sangeboten in der Presse im Vorfeld bereits den „Kampf“um die künftigen Lehrlinge oder Praktikant­en eröffnet, bei der Messe konnten sie erste Kontakte mit den jungen Menschen aufnehmen und vielleicht schon den einen oder anderen vormerken. So informiert­e sich Leonie aus Balzhausen für die Ausbildung zum Möbelschre­iner, sie wollte neben der Vergütung in der Lehre auch Fortkommen­smöglichke­iten nach der Ausbildung in Erfahrung bringen. Aufschluss­reich für alle waren auch die je nach Sparte (etwa Bäcker oder Konditor, Formenbaue­r, Zimmermann) gebotenen Vergütunge­n. Nicht wenige der jungen Leute wollten die Voraussetz­ungen für den Polizeiber­uf und die Aufstiegsc­hancen erfahren. Aber auch der Beruf des Industrie- oder des Elektromec­hanikers und des ElektroniD­utzend kers, so wie er in einem aufschluss­reichen Vortrag der Firma Lingl/ SMB dargelegt wurde, fand viele Interessen­ten. Ausschließ­lich Mädchen fanden sich zum Vortrag über den Beruf der Diätassist­entin ein, dessen Lehrinhalt­e bei unserer oftmals falschen Ernährung, aber auch für Allergiker und Menschen mit Unverträgl­ichkeiten einen durchaus zukunftswe­isenden Beruf verheißen. Ob für künftige Erzieher, Altenpfleg­eerzieher oder anderweiti­g an sozialer Arbeit Interessie­rte – es gab auf der Messe mannigfach Möglichkei­ten, sich an entspreche­nd orientiert­en Schulen zu informiere­n. Über ganz unterschie­dliche Berufe wie Straßenbau­er oder Berufskraf­tfahrer sind die Abschlusss­chüler der Schulen bei LS-Straßenbau informiert worden. Was dort insbesonde­re bei den Burschen Interesse geweckt hat, war das Angebot, über ein Videogerät und per Stick einmal selber einen Bagger fahren zu dürfen.

Insgesamt betrachtet, herrschte mehr als lebhaftes Treiben in der Messehalle und im Bürogebäud­e der Firma Aumann, die sich in vorbildlic­her Weise in den Dienst der Schulen und der Jugend gestellt hat. Die Messe war ein voller Erfolg, ist sie doch bei den meisten Jugendlich­en auf ernsthafte­s Interesse gestoßen. Auch wenn der eine oder andere Schüler, wie in Kurzinterv­iews zu erfahren war, sich noch nicht auf einen Lieblingsb­eruf festlegen konnte. Rektor Klaus Mader von der Mittelschu­le und Christian Groß von der Christoph-von-Schmid-Realschule waren noch ohne vorgenomme­ne Auswertung des Ganzen bereits gegen Messeende von der Veranstalt­ung, besonders in diesen Räumlichke­iten, vollauf begeistert. Und auch die Firmenvert­reter sprechen von einer gelungenen Veranstalt­ung.

 ?? Fotos: Peter Voh ?? Leonie aus Balzhausen hat sich bei den Repräsenta­nten der Mindelheim­er Möbelwerks­tätten Wagner eingehend über Ausbildung und Berufschan­cen eines Möbelschre­iners informiert.
Fotos: Peter Voh Leonie aus Balzhausen hat sich bei den Repräsenta­nten der Mindelheim­er Möbelwerks­tätten Wagner eingehend über Ausbildung und Berufschan­cen eines Möbelschre­iners informiert.
 ??  ?? An einem Simulator konnten Schüler ausprobier­en, wie es ist, selbst einen Bagger zu fahren.
An einem Simulator konnten Schüler ausprobier­en, wie es ist, selbst einen Bagger zu fahren.
 ??  ?? Jugendlich­e konnten sich über verschiede­ne Ausbildung­sberufe informiere­n, hier etwa bei der Bäckerei Bosch in Thannhause­n.
Jugendlich­e konnten sich über verschiede­ne Ausbildung­sberufe informiere­n, hier etwa bei der Bäckerei Bosch in Thannhause­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany