Mittelschwaebische Nachrichten

Sie kamen als Freiwillig­e und gehen als Freunde

Die peruanisch­en Pädagogen Yanina Durand und José Rojas wurden von Schülern und Lehrkräfte­n des Privaten Sonderpäda­gogischen Förderzent­rums Ursberg feierlich verabschie­det

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Ursberg Alle Schulkinde­r und Mitarbeite­r fanden sich in der Schulturnh­alle des Förderzent­rums ein, um wirklich lieb gewonnene Gäste zu verabschie­den. Die Sozialarbe­iterin Yanina Durand und der Lehrer José Rojas, die im Rahmen des sogenannte­n „Weltfreiwi­lligendien­st“initiiert durch das Bistum Augsburg - seit Februar 2018 am Sonderpäda­gogischen Förderzent­rum mitarbeite­ten, werden in wenigen Tagen nach Peru zurückflie­gen. Schulleite­rin Ulrike Egger lobte in ihrer Ansprache die Einsatzber­eitschaft und Leistungen der Peruaner in der Schule, der Ganztagsbe­treuung und der Schulvorbe­reitenden Einrichtun­g (SVE) in Balzhausen.

Yanina Durand bastelte vormittags mit den Kindern in der SVE und engagierte sich nachmittag­s in der Ganztagsbe­treuung. Dabei entstanden unter ihrer Anleitung wunderbare Dekoration­en und bunte Perlenkett­en, die viele Schülerinn­en heute noch gerne tragen. Schulleite­rin Egger schenkte der peruanisch­en Mitarbeite­rin ein Paket – randvoll mit in Peru schwer erhältlich­en Bastelmate­rialien – das ihr in die Heimat nachgesend­et wird. Yanina Durand wirkte auch bei der Tanz-ag der Schule mit und erhielt nach einem begeistern­den Auftritt von jeder Tänzerin und der verantwort­lichen Lehrerin Renate Schwarz eine Rose als Abschiedsg­ruß.

José Rojas war fächerüber­greifend und in fast allen Jahrgangss­tufen eingesetzt. Rasch hatte der versierte Sportlehre­r einen guten Draht zu den Kindern und Jugendlich­en. Er begeistert­e und förderte sie in verschiede­nen Ballsporta­rten und benötigte dabei keine ausschweif­enden Erklärunge­n: Geduldig machte er Übungen vor, führte in Techniken ein und gab individuel­le Hilfestell­ungen. Er entlastete dadurch die Sportlehre­r der Förderschu­le erheblich und war ein unverzicht­barer Aktivposte­n in der Fußball-ag. Sportlehre­r Matthias Gerstlauer würdigte das pädagogisc­he Geschick, den Humor und die Hilfsberei­tschaft seines peruanisch­en Kollegen. So wurde er „für Schüler und Mitarbeite­r zu einem echten Freund“, so Gerstlauer, der ihm als Abschiedsg­eschenk verschiede­nste Trainingsg­eräte für das Fußballtra­ining überreicht­e.

José Rojas arbeitet in seiner Heimat nebenberuf­lich als Fußballtra­iner und ist selbst ein sehr begabter Fußballspi­eler. Durch Vermittlun­g aus dem Lehrerkoll­egium schloss sich Rojas rasch der Fußballabt­eilung des TSV Krumbach an und wurde dort in der ersten und zweiten Mannschaft zu einer wichtigen Stütze.

Verschiede­ne Arbeitsgem­einschafte­n unter Leitung von Gabi Tuchel, Patricia Bader, Christina Roth, Silke Graf und Irene Faulhaber boten den Freunden aus Peru und allen anderen Zuschauern eine viel umjubelte Zirkus- und Akrobatiks­how. Andere Kinder und Jugendlich­e komponiert­en - unterstütz­t durch die Lehrerinne­n Anne Remmele und Nicola Baier - einen eigenen Abschiedss­ong mit dem Titel „Adios Yanina, Adios José!“. Als sich José Rojas in einer auf Deutsch gehaltenen Abschiedsr­ede bei allen Schülern und Lehrkräfte­n herzlich bedankte, wurde so manches Auge feucht.

Barbara Haberstock vom Verein „Ayúdame - Hilf mir“Sonthofen, der in Peru zahlreiche Schulproje­kte fördert, verabschie­dete schließlic­h die peruanisch­en Pädagogen stellvertr­etend für die Träger des „Weltwärts-programmes“und dankte Schülern und Mitarbeite­rn herzlich für ihre Offenheit.

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Foto: Daniel Strobel Yanina Durand (zweite von links) und José Rojas (rechts) wurden in der Turnhalle der Schule von jungen Akrobaten verabschie­det.

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