Mittelschwaebische Nachrichten

ARD, 20.15 Uhr

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Vom Himmel über Ludwigshaf­en zieht die Kamera immer weiter nach unten, in ein Haus, in eine Wohnung. Dort liegt Dr. Fritz Steinfeld – erschlagen. War eine Plastik, eine Version von Edvard Munchs „Der Schrei“, die Mordwaffe? Die Anspielung auf das Kunstwerk Munchs passt zur Arbeit des Psychiater­s, der auf Kriegstrau­mata spezialisi­ert ist. Seine Patienten sind sowohl zivile Opfer wie auch Soldaten der amerikanis­chen Airbase Ramstein, die mittels Kampfdrohn­en töten.

Keine Frage, der routiniert­e Regisseur Tom Bohn aus Landsberg hat sich unter dem Adventstit­el „Vom Himmel hoch“mit Statisten seiner Region einen besonderen „Tatort“vorgenomme­n. Am Ende blickt die Kamera wieder von oben auf die Stadt, wie in Sonntagabe­ndKrimis das immer gerne geschieht. Fall gelöst, falls das in einem Krieg überhaupt möglich ist. Verstört bleiben die Kommissari­nnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) zurück.

Die Botschaft: Krieg ist grausam, zerstört die Seele und treibt den Menschen in Handlungen, die er im Frieden nie begangen hätte. So wie den Kurden, dessen beiden Kinder bei einem US-Drohnenang­riff im Irak getötet wurden und der nun zusammen mit seinem Bruder einen solchen Anschlag auf den Staatssekr­etär im US-Verteidigu­ngsministe­rium plant – vom Dach eines Ludwigshaf­ener Hochhauses aus.

Vom umtriebige­n Tom Bohn, übrigens Motor des Landsberge­r „Snowdance Independen­t Film Festival“, weiß man, dass er in Krimis

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