Mittelschwaebische Nachrichten
Wie sich Schwabens Autobranche ändern muss Mobilität
Volkswagen will das Elektroauto ID so beliebt machen wie einst den Golf. Die Zulieferer der Autobauer sind in den meisten Fällen aber noch auf Verbrennungsmotoren eingestellt. Das stellt auch die Region vor Probleme
enormen bringen.“
Daneben müssen die Hersteller bald wohl auch strengere Grenzwerte für das Klimagas CO2 erfüllen. Ohne Elektroautos wird das nicht gehen. Branchenexperte Stefan Bratzel ging deshalb diese Woche von einem Rückgang der Beschäftigung Veränderungsprozess um 15 Prozent bis 2030 aus: Je weniger Verbrenner gebaut würden, umso stärker müsse das nötige Arbeitsvolumen sinken. SGL-Geschäftsführer Partik würde deshalb lieber eine Lösung sehen, die für eine Übergangszeit noch auf den als sparsam geltenden Diesel setzt – und auf Elektroautos erst, wenn auch der Ökostromanteil im Netz höher ist. Autoexperte Dudenhöffer sieht das anders: „Es ist endlich Zeit zu sagen: Keinen Cent mehr für den Diesel“, sagt er.
Dass Deutschland die Elektromobilität aber verschlafen hat, glauben Partik und Mannhardt nicht: „50 Prozent der E-Autos in Europa tragen heute bereits einen deutschen Markennamen“, betont Mannhardt. Trotzdem fordert er, dass sich die Branche breiter aufstellen und neue Produkte entwickeln muss – „vor allem Firmen, die Teile für den Antriebsstrang bauen“, also alles rund um den Motor.
Bei Faurecia ist man überzeugt, hier mithalten zu können: Der Betrieb entwickle neue Produkte im Leichtbau, aber auch Service-Apps für die Mobilität von morgen. „Die westlichen Hersteller haben auch einen Nachholbedarf bei Batterien“, sagt Mannhardt. „Das Know-how liegt heute in Asien; wir haben ein paar Jahre Rückstand.“