Mittelschwaebische Nachrichten
Peta zeigt Leipheimer Landwirt an
Die Organisation schreibt, 40 Tiere seien verendet. Der Polizei ist diese Zahl unbekannt. Der Bauer dementiert sie
„Es ist eine schwierige Situation“, sagt der Leipheimer Bauer, dessen Stall am Sonntag komplett niedergebrannt ist (wir berichteten). Seinen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen. Die Tierrechtsorganisation Peta hat derweil mitgeteilt, dass sie gegen den Landwirt Anzeige erstattet hat. „Angesichts der unzureichenden Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Tiere bei einem Feuer qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisation. Der Leipheimer Bauer sagt dazu, er habe sich nichts vorzuwerfen.
Er habe beispielsweise eine Brandschutzmauer zwischen seinem Wohnhaus und dem Stall gebaut. Peta schreibt, es seien 40 Schweine bei dem Feuer ums Leben gekommen. Der Landwirt widerspricht. Er habe 70 Schweine gehabt, davon habe er 61 überlebende Tiere in der näheren Umgebung bei anderen Landwirten unterbringen können.
Die Zahl der 40 verendeten Schweine stammt auch nicht von der Polizei, wie ein Sprecher des Präsidiums Schwaben Süd/West fest- stellt. Man wisse noch nicht, wie viele Tiere gestorben seien. Weder der Polizei noch der Staatsanwaltschaft liegt die Anzeige bereits vor.
Martin Schmitz, Kommandant der Leipheimer Feuerwehr, kann sich nicht zu dem Vorwurf von Peta äußern, sagt er. Die Feuerwehr habe unter Federführung der Polizei nach geflüchteten Tieren gesucht. Wie viele gestorben sind und wie viele überlebt haben, sei ihm als Feuerwehrkommandant nicht bekannt. Die Feuerwehr habe die Türen geöffnet, damit die Tiere entkommen konnten. Ob die Brandschutzmaßnahmen vor Ort ausreichend seien, könne er nicht beurteilen. „Der Einsatz ist für mich beendet, wenn ich heimfahre.“
Peta hat sich bereits häufiger mit der Region befasst. Heuer setzte sie beispielsweise eine Belohnung von 500 Euro für Hinweise auf einen Täter aus, der Tierköder ausgelegt haben soll. Vergangenes Jahr kritisierte die Organisation das Aquarium und die Fischgerichte im Legoland. 2016 erstattete Peta Anzeige gegen einen Angler, der in Elchingen einen 87 Zentimeter langen Zander aus dem Riedelsee gezogen hatte. Und im Jahr 2015 wollte sie ein Kutschenverbot im Landkreis.