Mittelschwaebische Nachrichten

Peta zeigt Leipheimer Landwirt an

Die Organisati­on schreibt, 40 Tiere seien verendet. Der Polizei ist diese Zahl unbekannt. Der Bauer dementiert sie

- VON PHILIPP WEHRMANN

„Es ist eine schwierige Situation“, sagt der Leipheimer Bauer, dessen Stall am Sonntag komplett niedergebr­annt ist (wir berichtete­n). Seinen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen. Die Tierrechts­organisati­on Peta hat derweil mitgeteilt, dass sie gegen den Landwirt Anzeige erstattet hat. „Angesichts der unzureiche­nden Brandschut­zmaßnahmen wurde möglicherw­eise billigend in Kauf genommen, dass die Tiere bei einem Feuer qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsei­n verbrennen“, heißt es in einer Pressemitt­eilung der Organisati­on. Der Leipheimer Bauer sagt dazu, er habe sich nichts vorzuwerfe­n.

Er habe beispielsw­eise eine Brandschut­zmauer zwischen seinem Wohnhaus und dem Stall gebaut. Peta schreibt, es seien 40 Schweine bei dem Feuer ums Leben gekommen. Der Landwirt widerspric­ht. Er habe 70 Schweine gehabt, davon habe er 61 überlebend­e Tiere in der näheren Umgebung bei anderen Landwirten unterbring­en können.

Die Zahl der 40 verendeten Schweine stammt auch nicht von der Polizei, wie ein Sprecher des Präsidiums Schwaben Süd/West fest- stellt. Man wisse noch nicht, wie viele Tiere gestorben seien. Weder der Polizei noch der Staatsanwa­ltschaft liegt die Anzeige bereits vor.

Martin Schmitz, Kommandant der Leipheimer Feuerwehr, kann sich nicht zu dem Vorwurf von Peta äußern, sagt er. Die Feuerwehr habe unter Federführu­ng der Polizei nach geflüchtet­en Tieren gesucht. Wie viele gestorben sind und wie viele überlebt haben, sei ihm als Feuerwehrk­ommandant nicht bekannt. Die Feuerwehr habe die Türen geöffnet, damit die Tiere entkommen konnten. Ob die Brandschut­zmaßnahmen vor Ort ausreichen­d seien, könne er nicht beurteilen. „Der Einsatz ist für mich beendet, wenn ich heimfahre.“

Peta hat sich bereits häufiger mit der Region befasst. Heuer setzte sie beispielsw­eise eine Belohnung von 500 Euro für Hinweise auf einen Täter aus, der Tierköder ausgelegt haben soll. Vergangene­s Jahr kritisiert­e die Organisati­on das Aquarium und die Fischgeric­hte im Legoland. 2016 erstattete Peta Anzeige gegen einen Angler, der in Elchingen einen 87 Zentimeter langen Zander aus dem Riedelsee gezogen hatte. Und im Jahr 2015 wollte sie ein Kutschenve­rbot im Landkreis.

 ?? Foto: Mario Obeser ??
Foto: Mario Obeser

Newspapers in German

Newspapers from Germany