Mittelschwaebische Nachrichten

Sanierte Straße ist uneben: Firma muss nachbesser­n

Zwischen Burgau und Mindelalth­eim wurden Mängel gefunden. Die Strecke muss wohl wieder gesperrt werden

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Kurz nachdem die frisch sanierte Straße zwischen Burgau und Mindelalth­eim im September freigegebe­n war, meldeten sich bereits die ersten Autofahrer mit Kritik. Von einer holprigen Teerdecke war die Rede und von Pfusch am Bau

(wir berichtete­n). Das Staatliche Bauamt Krumbach hat die Strecke daraufhin überprüft. Wie dessen Leiter Jens Ehmke nun auf Anfrage unserer Zeitung sagt, seien der Baufirma Fehler passiert, die auch nicht klein seien. Die Firma habe (bislang) zugestimmt, auf eigene Kosten an der Bachbrücke, an der Einmündung eines Feldwegs und an der Bahnbrücke nachzubess­ern und Unebenheit­en zu beseitigen.

Dafür werde die Straße im Frühjahr wohl erneut gut zwei Wochen lang gesperrt werden müssen. Den Steuerzahl­er werde das alles aber nichts kosten. Festgestel­lt worden seien die Mängel, indem eine vier Meter lange Latte über die Fahrbahn gelegt wurde, um so Unebenheit­en zu erkennen. Das Vorgehen sei in einer Vorschrift geregelt, dabei handele es sich um eine normale Kontrolle und nicht um ein Gutachten. Die Griffigkei­t der Straße sei aber in Ordnung.

Autofahrer hatten ebenfalls die sanierten Strecken zwischen Unterknöri­ngen und Kleinbeure­n sowie Ichenhause­n und Hochwang bemängelt. Zudem sollte die Straße zwischen Bühl und Kissendorf auf ihre Beschaffen­heit untersucht werden. Doch soweit er wisse, habe es nur zwischen Burgau und Mindelalth­eim Beanstandu­ngen seiner Behörde gegeben, so Ehmke. Eine Fahrbahn werde ohnehin nie von jedem als gut empfunden, er sei die Kritik schon gewöhnt. Haben sich im Laufe der Jahre eigentlich mehr Fehler bei Straßenbau­projekten eingeschli­chen? Ehmke sagt, das sei weder häufiger noch seltener als früher der Fall. Es bleibe meist „im Toleranzra­hmen“. Das Problem sei, dass die Branche einen Bauboom erlebe, aber auch unter einem Fachkräfte­mangel leide. Es gebe einen Kampf ums Personal. Trotz eines vermehrten Einsatzes von Maschinen und einer größeren Automatisi­erung bleibe es ein Handwerk, und das Gelingen hänge auch vom Geschick der Arbeiter ab. Man müsse daher aufpassen, dass die handwerkli­che Qualität nicht abnehme.

Ein Verantwort­licher der ausführend­en Firma LS Bau AG aus Ziemetshau­sen spricht auf Anfrage unserer Zeitung im Gegensatz zu Bauamts-Chef Ehmke von „Kleinigkei­ten“, die zwischen Burgau und Mindelalth­eim nachgebess­ert werden müssten. Es handele sich dabei um Unebenheit­en an Brückenübe­rgängen, sagt er, der seinen Namen hier aber nicht genannt sehen möchte. An solchen Stellen mit den großen Maschinen zu operieren sei technisch nicht ganz einfach. Die Fehler auf Gewährleis­tung der Firma zu beseitigen, werde aber nur eine drei- bis viertägige Sperrung benötigen und keine zwei Wochen. Auch sei der Spagat zwischen Bauboom und Fachkräfte­mangel schon immer eine Schwierigk­eit gewesen.

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Archivfoto: Christian Kirstges

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