Mittelschwaebische Nachrichten
Sanierte Straße ist uneben: Firma muss nachbessern
Zwischen Burgau und Mindelaltheim wurden Mängel gefunden. Die Strecke muss wohl wieder gesperrt werden
Kurz nachdem die frisch sanierte Straße zwischen Burgau und Mindelaltheim im September freigegeben war, meldeten sich bereits die ersten Autofahrer mit Kritik. Von einer holprigen Teerdecke war die Rede und von Pfusch am Bau
(wir berichteten). Das Staatliche Bauamt Krumbach hat die Strecke daraufhin überprüft. Wie dessen Leiter Jens Ehmke nun auf Anfrage unserer Zeitung sagt, seien der Baufirma Fehler passiert, die auch nicht klein seien. Die Firma habe (bislang) zugestimmt, auf eigene Kosten an der Bachbrücke, an der Einmündung eines Feldwegs und an der Bahnbrücke nachzubessern und Unebenheiten zu beseitigen.
Dafür werde die Straße im Frühjahr wohl erneut gut zwei Wochen lang gesperrt werden müssen. Den Steuerzahler werde das alles aber nichts kosten. Festgestellt worden seien die Mängel, indem eine vier Meter lange Latte über die Fahrbahn gelegt wurde, um so Unebenheiten zu erkennen. Das Vorgehen sei in einer Vorschrift geregelt, dabei handele es sich um eine normale Kontrolle und nicht um ein Gutachten. Die Griffigkeit der Straße sei aber in Ordnung.
Autofahrer hatten ebenfalls die sanierten Strecken zwischen Unterknöringen und Kleinbeuren sowie Ichenhausen und Hochwang bemängelt. Zudem sollte die Straße zwischen Bühl und Kissendorf auf ihre Beschaffenheit untersucht werden. Doch soweit er wisse, habe es nur zwischen Burgau und Mindelaltheim Beanstandungen seiner Behörde gegeben, so Ehmke. Eine Fahrbahn werde ohnehin nie von jedem als gut empfunden, er sei die Kritik schon gewöhnt. Haben sich im Laufe der Jahre eigentlich mehr Fehler bei Straßenbauprojekten eingeschlichen? Ehmke sagt, das sei weder häufiger noch seltener als früher der Fall. Es bleibe meist „im Toleranzrahmen“. Das Problem sei, dass die Branche einen Bauboom erlebe, aber auch unter einem Fachkräftemangel leide. Es gebe einen Kampf ums Personal. Trotz eines vermehrten Einsatzes von Maschinen und einer größeren Automatisierung bleibe es ein Handwerk, und das Gelingen hänge auch vom Geschick der Arbeiter ab. Man müsse daher aufpassen, dass die handwerkliche Qualität nicht abnehme.
Ein Verantwortlicher der ausführenden Firma LS Bau AG aus Ziemetshausen spricht auf Anfrage unserer Zeitung im Gegensatz zu Bauamts-Chef Ehmke von „Kleinigkeiten“, die zwischen Burgau und Mindelaltheim nachgebessert werden müssten. Es handele sich dabei um Unebenheiten an Brückenübergängen, sagt er, der seinen Namen hier aber nicht genannt sehen möchte. An solchen Stellen mit den großen Maschinen zu operieren sei technisch nicht ganz einfach. Die Fehler auf Gewährleistung der Firma zu beseitigen, werde aber nur eine drei- bis viertägige Sperrung benötigen und keine zwei Wochen. Auch sei der Spagat zwischen Bauboom und Fachkräftemangel schon immer eine Schwierigkeit gewesen.