Mittelschwaebische Nachrichten
Der Traum von einer gerechten Welt
Konzert Das Orchester Fink & Steinbach präsentiert unter neuem Leiter Manuel Wolf ein berührendes Konzert in der Maria-Hilf-Kirche in Krumbach
Krumbach „Adeste fideles“ist der Titel eines beliebten, überlieferten Weihnachtsliedes. Das Orchester Fink & Steinbach machte daraus ein bewegendes Klangerlebnis. Gemeinsam mit einem Chor und einer fulminanten Sopranistin präsentierte die um ein großes Streichorchester ergänzte Big Band in der Stadtpfarrkirche Maria Hilf in Krumbach ein berührendes Konzert. Die Besucher ließen sich mitreißen von Klängen und Rhythmen außergewöhnlicher Klasse und überschäumender Freude auf das Weihnachtsfest.
Bereits der festliche Anblick der zahlreichen Chorsänger sowie der Musiker mit teilweise blitzenden Instrumenten vor dem Altar stimmte erwartungsvoll. „Wir versuchen, das Weihnachtsfest auf unsere ganz eigene Weise zu deuten und erlebbar zu machen“, sagte Max Steinbach. Als „kreativen Schöpfer“des bereits traditionellen, emotionsgeladenen Konzerts stellte er Manuel Wolf vor. Der Klarinettist hat nahezu alle Vorträge des weihnachtlichen Konzerts arrangiert und nach dem Ausscheiden von Gerd Fink auch die Leitung der beliebten Big Band übernommen.
Eröffnet wurde die emotionsgeladene kirchliche Konzertstunde mit „The Lords Prayer“. Die von Jeannette Wernecke mit Untermalung von Chor und Orchester zum Klingen gebrachte Vertonung des „Vater unser“durchströmte den Kirchenraum wie ein intensives Glaubensbekenntnis. Wie die Perlen einer funkelnden Kette reihten sich die Vorträge von Fink & Steinbach unter präziser Leitung von Manuel Wolf zu einer gelungenen Mischung aus Festlichkeit, Beschwingtheit und wohltuender Besinnlichkeit. Dem aufmerksamen Zuhörer blieb die Rezeptur für dieses besondere Konzert nicht verborgen: Im raffi- nierten Wechsel von Blechbläsern und Streichern als Garanten für die Ausgewogenheit des Klangs sowie dem homogen agierenden Chor setzten Instrumentalsoli, zum Beispiel auf Eufonium, Klarinette, Violoncello und Gitarre, ein immer wieder überraschendes Spektrum an Kontrasten.
Während die Besucher mit „Maria durch ein Dornwald ging“eine traditionelle Volksweise hören durften, wurde mit „Nella Fantasia“, bereichert von Sopran- und Klarinettensolo, der Traum von einer besseren Welt im Kirchenraum gegenwärtig sowie mit „Liberatio“die Sehnsucht nach Erlösung und Befreiung. Im Mittelpunkt des Konzerts stand die unbeschreiblich ausdrucksstarke Stimme von Sopranistin Jeannette Wernecke.
Das tief gehende „Hallelujah“von Cohen und „Gabriellas Song“sowie als Höhepunkt ein ergreifendes „O holy night“sorgten für fast atemlose Aufmerksamkeit. In der Komposition „Mitten in der Nacht“von Rolf Zuckowski hatte der Chor unter Leitung von Dina TiljakSchmoll einen starken Auftritt. Aber auch die vom Orchester um Konzertmeister Johannes Krampen einfühlsam begleiteten Instrumentalsoli wie „Bring ihn heim“aus dem Musical „Les miserables“und die Melodie „Oblivion“aus dem Film Heinrich IV trafen den Nerv der Zuhörer.
Mächtig tönte mit der Komposition „World in Union“der eindringliche Wunsch nach Frieden und einer gerechten Welt durch das Gotteshaus.
Der begeisterte, nicht enden wollende Applaus verriet, dass die Besucher eine bestimmte Zugabe erwarteten. Das aus unzähligen Stimmen gesungene „Adeste fideles“versprühte eine überschäumende Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest.