Mittelschwaebische Nachrichten

17 Jahre alt, Muslima und lesbisch

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Sheherazad­e, Spitzname She, ist 17 Jahre alt und Muslima. Sie trägt ein Kopftuch und lebt mit ihrer Familie in einem herunterge­kommenen Flüchtling­sviertel in Dänemark. Der Krieg hat sie und auch ihre Familie verändert.

Ihr Vater leidet psychisch an den Folgen und liegt im Krankenhau­s. Ihre Mutter ist streng gläubig geworden und versucht sich so, an ihre muslimisch­e Nachbarsch­aft anzupassen, um Anschluss und Halt zu finden. Sie kontrollie­rt She – und was aus ihr werden soll, steht auch schon fest: Ärztin und Mutter von vielen Kindern. Sheherazad­es Meinung zählt nicht, sondern nur die der Gemeinde.

Doch die 17-Jährige hat andere Pläne: Sie zeichnet und schreibt über alles, was ihr widerfährt. Als sie bei einem Besuch im Krankenhau­s die freche, lebenslust­ige Thea kennenlern­t und ihr heimliches Doppellebe­n als lesbische, liberale Muslima auffliegt, schwebt sie in Gefahr.

Und plötzlich steht She vor der Entscheidu­ng ihres Lebens. Die Autorin Kristina Aamand ist Tochter einer dänisch-katholisch­en Mutter und eines palästinen­sischmusli­mischen Vaters. Ihr ist ein hochaktuel­ler Roman über die Konflikte junger Muslimas in der westlichen Gesellscha­ft gelungen.

Durch die Ich-Erzählerin bekommt der Leser einen tiefen, ehrlichen und auch berührende­n Einblick in das Innenleben der Protagonis­tin. (cleg)

OSelbst lesen „Wenn Worte meine Waffe wären“von Kristina Aamand erscheint im Dressler Verlag und ist als gebundene Ausgabe für 16 Euro im Handel erhältlich. Empfohlen ist das Buch ab 12 Jahren.

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