Mittelschwaebische Nachrichten
Eine Gefahr für die AfD
André Poggenburg, der Scharfmacher vom äußersten rechten Rand der AfD, ist weder der Erste, noch wird er der Letzte sein, der in diesem „besonders gärigen Haufen“(Zitat Alexander Gauland) scheitert, sich beleidigt vom Acker macht und mit einer Neugründung von den alten Kameraden absetzt. Doch im Gegensatz zu den früheren Parteichefs Bernd Lucke und Frauke Petry, die von der eigenen Truppe abgeschossen wurden, weil sie ihr zu angepasst, zu moderat und zu liberal waren, könnte Poggenburg mit seinen Mitstreitern der AfD gefährlich werden.
Gerade in den ostdeutschen Ländern könnte sein Vorwurf, die AfD passe sich aus Angst vor einer Überwachung durch den Verfassungsschutz ans politische System an, habe die originären Ziele aufgegeben und verrate die nationale Sache, auf einen fruchtbaren Boden fallen. In Sachsen und MecklenburgVorpommern war einst die NPD stark, in Brandenburg und SachsenAnhalt die DVU. Das Potenzial für eine Rechtsaußen-Partei ist vorhanden, Poggenburg hat diese Klientel schon immer mit seinen markigen Worten erreicht.
Alle Augen richten sich damit auf Björn Höcke, den starken Mann des rechten Flügels. Was macht er? Bleibt er oder schließt er sich Poggenburg an? Dann hätten Gauland und Meuthen ein echtes Problem. Und die Karten würden neun Monate vor den Wahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg völlig neu gemischt.